Die Geflügelpest, auch unter der Bezeichnung H5N8 oder Geflügelgrippe bekannt, ist in Thüringen erfolgreich bekämpft. Mit Beginn der Schönwetterperiode darf in allen Landkreisen und kreisfreien Städten das Geflügel wieder nach draußen.

Der erste Fall von Geflügelpest in Thüringen wurde Anfang Januar in einem Hobbygeflügelbestand im Landkreis Nordhausen entdeckt. Die vermehrten Ausbrüche seit Ende März waren von einem Geflügelhändler in Nordrhein-Westfalen ausgegangen, der infizierte Junghennen verkauft hatte. Zu einer Weiterverbreitung in gewerbliche Betriebe kam es nicht. Die Geflügelpestausbrüche bei Thüringer Kleinsthaltern konnten alle erfolgreich bekämpft werden. Insgesamt wurden 187 Kontaktbetriebe in zwölf Thüringer Landkreisen ermittelt. Etwa 1.100 Tiere in 36 Beständen mussten getötet werden und rund 500 Tiere verendeten. Insgesamt betroffen waren rund 1.650 Geflügelhalter im Sperrbezirk mit etwa 630.000 Tieren (Geflügel).

Dazu erklärt Gesundheitsministerin Heike Werner: „Ich bin sehr froh, dass die Geflügelpest in Thüringen erst einmal besiegt ist. Das ist dem schnellen und konsequenten Handeln aller Beteiligten zu verdanken. Von einigen Geflügelhaltern hat der jüngste Ausbruch in Thüringen hohe Verluste gefordert. Umso wichtiger ist es, dass jetzt weiterhin alle mit der Geflügelhaltung verbundenen Biosicherheitsmaßnahmen beachtet werden, um weiteren Ausbrüchen vorzubeugen.“

Der Kontakt von Hausgeflügel mit Wildvögeln ist möglichst zu vermeiden. Die Futter- und Tränkestellen des Geflügels sollten vor Zugang von Wildvögeln geschützt sein. Einstreu, Futter und sonstige Gegenstände, die mit Geflügel in Berührung kommen können, müssen für Wildvögel unzugänglich sein.

Insgesamt geht in Deutschland und somit auch in Thüringen das Risiko des Eintrags des Aviären Influenzavirus über Wildvögel in Hausgeflügelpopulationen zurück. Aus diesem Grund schätzt das Friedrich-Loeffler-institut (FLI) in seiner aktuellen Risikobewertung das Risiko der Infektion mit dem Geflügelpesterreger nur noch als mäßig ein.

In Deutschland sind seit dem 30. Oktober 2020 etwa 1.200 HPAIV H5-Fälle bei Wildvögeln und 245 Ausbrüche bei Hausgeflügel festgestellt worden.

Print Friendly, PDF & Email