Laura Eschrich von der Thüringer Ehrenamtsstiftung (li) brachte Kerstin Dorenwendt-Zarski (re.) den zweiten Teil der Auszeichnung, einen Apfelbaum. Fotos: Ilka Kühn

Die Thüringer Ehrenamtsstiftung hat erstmals eine Auszeichnung für soziales Unternehmertum vergeben. Innerhalb des Stiftungsprojekts „Gemeinsam Unternehmen“ wurde  in diesem Jahr erstmalig eine Auszeichnung mit dem Namen „Gemeinsam engagiert“ verliehen. Sie würdigt das freiwillige Engagement von Thüringer Unternehmen würdigt. Darüber kann sich auch  Kerstin Dorenwendt-Zarski freuen. Sie pflanzte heute einen Zukunftsbaum.

Die Unternehmerin und Inhaberin der Firma Volimea in Heilbad Heiligenstadt überlässt nichts dem Zufall, hat ganz genaue Vorstellungen von dem, was ihre Firma leisten kann, wo die Wettbewerber stehen und wie man das eigene Unternehmen auf zukunftssichere Beine stellt. Schnell merkt man, dass im Betrieb ein gutes Klima herrscht und scheinbar alle an einem Strang ziehen. Dabei spielt der soziale Aspekt bei Kerstin Dorenwendt-Zarski eine besondere Rolle. Darauf wurde auch die Thüringer Ehrenamtsstiftung aufmerksam. Sie suchte in Thüringen Unternehmen, die im freiwilligen Engagement beispielgebend sind.

Kleine und mittelständische Unternehmen prägen das Wirtschaftsbild Thüringens. 80 Prozent dieser Firmen und Betriebe engagieren sich regelmäßig für das Gemeinwohl – damit liegt Thüringen auf Platz zwei im bundesweiten Vergleich. Das ESF-geförderte Projekt der Thüringer Ehrenamtsstiftung, „Gemeinsam Unternehmen“, möchte dieses Engagement würdigen und entwickelte daher gemeinsam mit seinen Partnern die Auszeichnung „Gemeinsam engagiert“.

Barbara Rinke (li.) gratulierte Kerstin Dorenwendt-Zarski herzlich hier bei der Auszeichnungsveranstaltung in Sollstedt. Foto: Ehrenamtsstiftung

„Wir haben uns sehr über 19 Bewerbungen aus 10 Landkreisen und kreisfreien Städten gefreut, aus denen wir die Qual der Wahl hatten. Die Vielfalt und der Umfang des unternehmerischen Engagements waren überwältigend“, sagte Barbara Rinke, Jurymitglied und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Thüringer Ehrenamtsstiftung bei der Auszeichnungsveranstaltung in Sollstedt.

Neben Barbara Rinke gehörten mit Katrin Katzung, Lutz Frischmann, Frank Baumgarten und Ernst Haberland Unternehmerinnen und Unternehmer zur Jury, die selbst ehrenamtlich engagiert sind. Sie entschieden sich für folgende fünf Preisträgerinnen und Preisträger:
• Autohaus Domann aus Sollstedt
• Marelli Automotive Lighting Brotterode GmbH aus Brotterode-Trusetal
• Volimea GmbH & Cie. KG aus Heilbad Heiligenstadt
• Landwirtschaft Körner GmbH & Co. Betriebs KG aus Körner
• Bildungs-Partner-Meiningen BPM UG aus Meiningen

„Die Themengebiete des freiwilligen Einsatzes unserer Preisträger reichen vom Naturschutz über Bildungsangebote bis hin zum Sozialen. Sie übernehmen Verantwortung für unsere Gesellschaft und bringen ihre Region voran. Wir sind begeistert von den Beispielen unternehmerischen Engagements und freuen uns auf die Preisverleihung“, so Barbara Rinke.

In der Laudatio für Kerstin Dorenwendt-Zarski hieß es u.a.: „Seit Jahren ermöglicht Frau Kerstin Dorenwendt-Zarski Bedürftigen aus der Region Heilbad Heiligenstadt ein Weihnachtsessen, verteilt in der Pandemie sage und schreibe 2000 Liter Desinfektionsmittel an ehrenamtlich arbeitende Vereine und unterstützt sehr fühlbar das Kinderhospiz in Worbis.“

Neben der Urkunde, auf dem ein großer Baum als Zeichen für Zukunft steht, erhielt die Unternehmerin heute auch einen richtigen Baum von der Ehrenamtsstiftung. Laura Eschrich von der Stftung hat sich damit auf den Weg nach Heilbad Heiligenstadt gemacht, um ihn Kerstin Dorenwendt-Zarski zu überreichen. Mitarbeiter hatten schon einen guten Platz für den Apfelbaum gefunden und ein entsprechendes Loch gegraben. Der Baum soll, wie das Unternehmen, einmal reiche Früchte tragen. Gemeinsam mit Mitarbeitern und Familie wurde der Baum gesetzt und steht nun als Erinnerung, im sozialen Engagement nicht loszulassen. Eine Plakette zeigt auch Gästen und Kunden, wofür dieser Baum steht.

Für Kerstin Dorenwendt-Zarski ist es sehr wichtig, auch an andere zu denken, denen es vielleicht nicht so gut geht. Ihr soziales Engagement begann eigentlich mit einer Begegnung vor einigen Jahren, sagte sie heute. Ihr kam eine Frau im Rollstuhl entgegen, die sehr blass und leidend aussah. Das Bild ließ sie nicht mehr los. Auf einer anschließenden Fahrt nach Hamburg fragte sie sich, wer diesen Menschen zur Seite steht. Das Essen für Bedürftige war dann der Anfang, dass die Unternehmerin auch für andere Gutes tun wollte. Sie freut sich auch sehr, wenn dann andere mitziehen und helfen, wie beispielsweise Gerald Fischer, der die Festessenaktion maßgeblich unterstützte.

Über den Baum freute sich die Unternehmerin ganz besonders. Möge der Baum viele Früchte tragen, Früchte auch für das Ehrenamt, erklärte Kerstin Dorenwendt-Zarski.

Ilka Kühn

 

 

 

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