Rollläden, Ventilatoren oder Klimaanlagen: Bei Sommerhitze kommen viele Hilfsmittel zum Einsatz. Aber auch die baulichen Eigenarten eines Hauses beeinflussen den Hitzeschutz. Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, welchen Techniken und Maßnahmen am sinnvollsten kühlen.

Besonders viel Hitze dringt durch Balkontüren und (Dach-)Fenster ein. „Um die Sonneneinstrahlung zu minimieren und die Wärme erst gar nicht in die Räume zu lassen, sollte der Sonnenschutz möglichst immer außen angebracht werden“, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. Kann der Sonnenschutz nur innen angebracht werden, ist die Wärme leider schon im Raum. Bei großer Eile hilft auch ein weißes Tuch vor dem Fenster. „Fragen Sie auf jeden Fall Ihren Vermieter vor der Montage von außenliegenden Jalousien, Markisen, Fensterläden oder Sonnensegeln“, so die Expertin.

Rollläden: Allround-Genie mit Einbruchschutz

Rollläden schützen vor Hitze, Kälte und Einbrechern. Ihr typisches Merkmal ist der sichtbare Kasten, in dem sich die Lamellen beim Hochfahren aufwickeln. „Im Idealfall werden Rollläden schon bei der Bauplanung bedacht. Am fertigen Haus lassen sich Vorbau-Rollläden aber auch leicht nachrüsten“, erläutert Ramona Ballod. Rollläden mit einer Einbruchschutz-Klassifizierung (RC 2 oder DIN EN 1627) werden von der KfW gefördert.

Fassaden- und Dachdämmung: Kühlung bei Sommerhitze

Mit einem guten Wärmeschutz über Dach und Fassade erhitzen sich die eigenen vier Wände deutlich langsamer. Daher gilt: Je dicker und besser das Dämmmaterial, desto besser der Hitze- und Wärmeschutz. Kredite und Zuschüsse für eine Wärmedämmung können Hauseigentümer über die Förderprogramme des BAFA und der KfW erhalten.

Fassadengrün und Dachbepflanzung: Natürliche Klimaanlage

Sommerlicher Hitzeschutz funktioniert auch auf biologische Art mit Fassaden- und Dachbegrünung. An montierten Rankhilfen können Kletterpflanzen Fassaden begrünen und damit Wände beschatten. Sie reduzieren das Aufheizen der Gebäude deutlich und verbessern das Mikroklima am Haus, unter anderem indem sie Feinstaub binden. Ausreichend Abstand zwischen Fassade und Rankgitter verhindert Schäden am Putz und an den Wänden.

„Bei der Dachbegrünung greift der gleiche Effekt: Ein Gründach wirkt wie ein Temperaturregler“, erläutert Ramona Ballod weiter. Erhitzt sich ein herkömmliches Garagendach im Sommer auf bis zu 80 Grad, schützt die Substratschicht und die Bepflanzung das darunterliegende Dach vor direkter Sonneneinstrahlung und damit vor starker Aufheizung.

Das Begrünen von kleinen Bauwerken wie dem Müllcontainer-Häuschen, Garage, Carport oder Schuppen kann der Laie selbst übernehmen. Bei einem Wohnhaus sollte ein Experte zurate gezogen werden, da das Gewicht von Erde, Pflanzen und abgefangenem Regenwasser die Statik des Gebäudes beeinträchtigen können und besondere Sorgfalt auf die Feuchteabdichtung gelegt werden muss.

Weitere Informationen zu den Themen Hitze- und Wärmeschutz haben die Energieberater der Verbraucherzentrale Thüringen. Termine können unter den Telefonnummern 0800 809 802 400 oder 0361 555140 (beide kostenfrei) vereinbart werden.

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