Propst Marcellus Klaus und Pfarrer Ludger Dräger segneten den Grundstein. Foto: Ilka Kühn

Heilbad Heiligenstadt. Am Freitagvormittag wurde der Grundstein für das künftige Caritashospiz “Mutter Teresa” im Beisein von Verantwortlichen, Kommunalpolitikern, Geistlichen und Bauschaffenden gelegt. Diözesan-Caritasdirektorin Monika Funk erinnerte in ihrer Begrüßung an die Namensgeberin mit Worten von Mutter Theresa: Das Leben ist eine Chance, nutze sie. Das Leben ist ein Traum, mach daraus Wirklichkeit…. Sie sagte auch, dass der Baukörper sich prächtig entwickele und nun schon in die Höhe rage.

Propst Marcellus Klaus und Pfarrer Ludger Dräger segnete den Grundstein. Sie verbanden den Wunsch damit, dass Christus der Grund dieses Hauses sei. Für den Architekten Ottmar Stadermann, der kurzfristig verhindert war, übernahm Herr Reimann die Vorstellung des künftigen Hauses. Im wunderschönen Refugium des Redemptoristen Klosters, das seit 1929 in Heiligenstadt angesiedelt ist, entsteht das neue Hospiz. Lange habe man gesucht für einen geeigneten Standort, auch in Leinefelde, wo die neue Bergschule erbaut wird, aber das Umfeld hätte nicht gepasst, sagte er. Schließlich sei man auf dieses Kleinod gestoßen. Der Caritasverband hat das Grundstück erworben.

Die Caritas möchte der christlichen Tradition folgen und Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung auf ihrem letzten Abschnitt ihres Lebens begleiten. So fand der symbolische Auftakt des Caritashospiz-Neubaus mit dem ersten Spatenstich im Dezember 2020 statt. Baubeginn war am 16. November 2021. Es entsteht ein zweigeschossiger Neubau. Insgesamt 12 Gäste werden dort wohnen und begleitet. Auf einer Etage befinden sich die Gästezimmer – verbunden mit großzügigen Aufenthaltsbereichen, einem Raum der Stille und Begegnungsräumen. Die Bauform ist geschwungen und symbolisiert eine „8“ als Form der Unendlichkeit. In der Mathematik versinnbildlicht eine liegende 8 (∞) das Unendliche. Das Unendlichkeitszeichen ohne Beginn und Ende – mit einer Ausstrahlung der Ruhe und Geborgenheit und der Ahnung einer inneren Mitte, heißt es in der Beschreibung vom Architekten. Es soll sich bewusst von Krankenhaus/Altenheim-Stil abheben. Der Ausblick nach draußen ist von jedem Zimmer gegeben. Auch Angehörige von schwerstkranken Menschen sollen dort vorübergehend übernachten können.


Die Gäste der Segnungsfeier zur Grundsteinlegung konnten sich im oberen Geschoss davon überzeugen, wie die Räume einst aussehen werden. So manches Zeitzeugnis wurde in die Grundsteinhülse von den Anwesenden gelegt, vom Notgroschen bis zur Zeichnung. Landrat Werner Henning legte einen Eichsfeld-Anstecker hinein und wünschte sich, dass, wenn jemand die Hülse öffnet, der Landkreis noch bestehe. Das christliche Weltbild präge uns bis auf den heutigen Tag, und er hoffe, dass wir dieses Weltbild auch weiterhin sind, uns im Bild des anderen zu erkennen. Er sei sicher, dass ein exzellenter Standort für dieses Hospiz gefunden wurde.


Thomas Spielmann, Bürgermeister von Heilbad Heiligenstadt, freut sich, dass dieses Hospiz in Heiligenstadt entsteht. Er würdigte auch die Saxophonisten um Wolfgang Busse, die immer wieder engagiert Feierstunden umrahmen, so auch die Grundsteinlegung. Er dankte dem Architektenbüro – hier dem Sohn Matthias Stadermann – für diese tolle Idee mit dem Unendlichkeitszeichen, was grandios umgesetzt wurde. Viele Ehrenamtler werden hier tätig sein, auch dafür dankte der Bürgermeister. Viele Dankesworte gab es auch von Raymund Hahn vom Caritas Vorstand für die gelungene Feierstunde.

Das Caritashospiz wird etwa sieben Millionen Euro kosten und soll nächstes Jahr fertig sein. Vor wenigen Tagen wurde der Förderverein des Hospizes gegründet.

Ilka Kühn

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