Raimund Beck scheidet im August aus gesundheitlichen Gründen aus. Foto: Nadine Grimm

Erfurt (BiP). Der Generalvikar des Bistums Erfurt, Raimund Beck (60), wird zum 31. August dieses Jahres aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt scheiden und nach einer längeren Auszeit zur Regeneration als Kooperator in der Pfarrei St. Josef in Mühlhausen in die Pfarrseelsorge zurückkehren. Nachfolger im Amt des Generalvikars wird Dominik Trost (47), derzeit Pfarrer der Pfarrei St. Anna in Lengenfeld unterm Stein.

Die Verabschiedung von Generalvikar Beck und die Einführung von Pfarrer Trost als sein Nachfolger findet im Rahmen eines Festgottesdienstes am Sonntag, 27. August, um 15 Uhr im Erfurter Dom statt.

Bischof Ulrich Neymeyr gab den wichtigen Personalwechsel im Kreis der Mitarbeitenden des Bischöflichen Ordinariates heute (15.3.) in Erfurt und per Brief in allen Teilen des Bistums bekannt. Immerhin ist ein Generalvikar der zweite Mann im Bistum. Als solcher wirkt er als „alter ego“ (das andere Ich) des Bischofs. Der Generalvikar ist in allen Verwaltungsaufgaben dessen persönlicher Stellvertreter und leitet als Chef des Ordinariates die Bistumsverwaltung.

Obwohl er sehr weitgehende Befugnisse hat, darf er dennoch „niemals gegen den Willen und die Absicht des Diözesanbischofs handeln“ (Codex des kanonischen Rechts) und hat diesen über alle wichtigeren noch zu erledigenden oder auch bereits erledigten Amtsgeschäfte zu unterrichten. Der Generalvikar wird vom Bischof frei ernannt und kann von ihm jederzeit abberufen werden. Die Amtszeit eines Generalvikars endet in jedem Fall mit der Amtszeit des Bischofs.

Bischof Neymeyr dankte bei der Bekanntmachung des anstehenden Amtswechsels Generalvikar Beck persönlich und im Namen des Bistums für dessen unermüdlichen Dienst, bei dem er sich nicht geschont und oft zu wenig auf die eigene Gesundheit geachtet habe. Neymeyr erinnerte an die vielen und gewiss nicht kleinen Herausforderungen, die in Becks 13-jährige Amtszeit fielen: gleich zu Beginn die Organisation des Besuches von Papst Benedikt XVI. 2011 im Eichsfeld und in Erfurt; die Umsetzung der 2010 beschlossenen Strukturreform bis zum Jahr 2021; die zweijährige Bischofsvakanz 2012 bis 2014 und dann die Einführung des neuen Bischofs.

Generalvikar Beck etablierte die Kindergarten gGmbH St. Martin und erstellte während der drei vergangenen von der Corona-Pandemie geprägten Jahre für alle Pfarreien und deren Kirchorte sowie den Einrichtungen im Bistum die immer wieder zu aktualisierenden Infektionsschutzkonzepte. Diese außergewöhnlichen Herausforderungen, so der Bischof, kamen zu seinen alltäglichen Aufgaben als Generalvikar hinzu, die er im Bistum und Bischöflichen Ordinariat, in Trägergesellschaften und Stiftungen, in der Konferenz der Generalvikare und in Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz innehat. Zu den Verdiensten von Raimund Beck zähle auch die zukunftsorientierte Umstrukturierung diözesaner Räte in Verwaltungsdingen, unterstrich Bischof Neymeyr.

Raimund Beck wurde 1993 in Erfurt zum Priester geweiht. Nach Jahren als Kaplan und Pfarrer in der Seelsorge berief ihn der damalige Bischof Joachim Wanke in das Amt des Generalvikars. Nach Wankes Rücktritt war er bis zur Amtseinführung von Bischof Neymeyr im November 2014 Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators. Am 22.11.2014 ernannte Bischof Neymeyr Raimund Beck zu seinem Generalvikar.

Der aus Günterode im Eichsfeld stammende Dominik Trost empfing 2002 im Erfurter Dom die Priesterweihe und trat seine erste Stelle als Kaplan in Niederorschel an. 2006 wechselte er in die Pfarrei St. Lorenz in Erfurt und war auch als Dekanatsjugendseelsorger in der Landeshauptstadt tätig. Im Zeitraum von 2012 bis 2020 war Trost als Pfarradministrator oder Pfarrer für Struth, Effelder und Lengenfeld unterm Stein zuständig.

Seit 2021 ist er Pfarrer der im Rahmen der diözesanen Strukturreform neugegründeten Pfarrei St. Anna in Lengenfeld unterm Stein. 2016 bis 2022 wirkte Pfarrer Trost zusätzlich als Dechant des Dekanates Dingelstädt. Trost zählte viele Jahre zum Sprecherkreis der Worte zum Tag im Hörfunk-Programm von MDR Thüringen und übernahm von 2006 bis 2016 die Beauftragung für die MDR-Rundfunk-Gottesdienste aus dem Bistum Erfurt. Wer Dominik Trost in Lengenfeld als Pfarrer nachfolgt, steht derzeit noch nicht fest. Die Stelle wird vom Bistum neu ausgeschrieben. (aw/pw)

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