Am 3. Januar 996 hat der damalige Bundespräsident Prof.  Dr. Roman Herzog durch eine Proklamation den 27.  Januar zum nationalen Tag des Gedenkens an die Opfer  des Nationalsozialismus erklärt. An diesem Tag wurde 1945 das Konzentrationslager Auschwitz – Symbol für den durch das Nazi-Regime verübten Völkermord – von der Roten Armee befreit. Duderstadt gedenkt in diesem Jahr in kleinem Kreis.

Überall in Deutschland stehen an diesem Tag die Flaggen auf halbmast. In den vergangenen Jahren fanden bundesweit Gedenkveranstaltungen statt. Auch in Duderstadt wird seit vielen Jahren in sehr würdigem Rahmen und an wechselnden Mahn- und Erinnerungsorten an die Folgen des Nationalsozialismus und die Opfer der Gewaltherrschaft gedacht.

Aufgrund der weiteren massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie kann die zentrale Gedenkveranstaltung in Duderstadt in diesem Jahr leider nicht in dem gewünschten Rahmen stattfinden. Das Gedenken mit Niederlegung eines Blumengestecks wird aber in diesem Jahr trotzdem in einem kleinen Kreis stattfinden. Bürgermeister Thorsten Feike wird gemeinsam mit Ortsbürgermeister Manfred Otto an diesem Tag am Mahnmal „Gedenkstein Außenlager“ in Duderstadt, am Kreisel Industriestraße / Am Euzenberg ein Blumengesteck niederlegen.

Der dort am 04.11.1994 aufgestellte Gedenkstein erinnert an die Leiden der 750 ungarischen Jüdinnen in Duderstadt. Der Text der Inschrift lautet: „Zum mahnenden Gedenken an die 750 ungarischen Jüdinnen, die hier als Häftlinge des Außenkommandos des Konzentrationslagers Buchenwald von November 1944 bis April 1945 in Wohnbaracken lebten und am Euzenberg in der Munitionsfabrik Polte unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten mussten“.

Wie in den vergangenen Jahren haben sich auch in diesem Jahr wieder Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der AG „Auschwitz – Geschichte und Gedenken“ des Eichsfeld-Gymnasiums Duderstadt unter der Leitung von Oberstudienrat Kai Schöbel diesem wichtigen Thema angenommen.

Die hierbei entstandenen Textbeiträge handeln vom Leben im Konzentrationslager Auschwitz, seinem Aufbau, von Zwangsarbeit, der Bestrafung der Verantwortlichen und erinnern an Anita Lasker-Wallfisch, die das Vernichtungslager Auschwitz überlebte.

Weiterhin haben die Schülerinnen und Schüler ein Video über die in Duderstadt verlegten 26 Stolpersteine und jüdische Denkmäler in Duderstadt angefertigt. Das Projekt des Künstlers Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in die Erde einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in 21 Länder Europas. Die Texte und das Video der Schülerinnen und Schülern des Eichsfeld Gymnasiums finden Sie unter www.duderstadt.de.

Bürgermeister Feike bedankt sich in diesem Zusammenhang auch bei allen, die sich in die Mahn- und Erinnerungsarbeit eingebracht haben und sich bis zur Stunde einbringen. Ein ganz besonderes Dankeschön an Oberstudienrat Kai Schöbel sowie den Schülerinnen und Schülern unseres Eichsfeld Gymnasiums für die anschauliche Aufarbeitung dieses wichtigen Themas.

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