Ein Schock für jeden Tierfreund: das geliebte Tier erleidet einen Unfall im Haus oder Straßenverkehr, es zeigt plötzlich beunruhigende Symptome oder Verhaltensänderungen, atmet schwach oder gar nicht – es gibt viele Situationen, die für die Vierbeiner eine akute Bedrohung darstellen. Was ist zu tun? Ein Beitrag von Eva-Maria Schneider und Karin Ziegler:
Erste Reaktionen bei Frauchen und Herrchen sind oft Hilflosigkeit und Panik. Wie kann man sich als Tierbesitzer auf das Unvorhersehbare vorbereiten?
Hier eine kleine Checkliste :
Halten Sie die Telefonnummer Ihres behandelnden Tierarztes und der nächstgelegenen
Tierklinik bereit bzw. auf Ihrem Handy gespeichert.
Für einen evtl. Transport sollte immer eine ausreichend große Box vorhanden sein, ebenso
Decken, auf denen das Tier liegen bzw. damit eingehüllt werden kann.
Legen Sie dazu ein Paar feste Schutzhandschuhe. Tiere, die verletzt sind oder Angst und
Schmerzen haben, reagieren häufig mit Abwehrhandlungen wie beißen oder kratzen. Es ist
wichtig, dass Sie für Ihren Selbstschutz sorgen.
Auch für Haustiere sollte ein Erste-Hilfe-Set vorhanden sein, dazu gehören:
Verbandsmaterial und Mullbinden, Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe, Pinzette,
Verbandsschere, Zeckenzange, spezielles Fieberthermometer für Tiere.
Prinzipiell ist es für einen Laien sehr schwierig, die medizinische Situation richtig zu
beurteilen. Rufen Sie unverzüglich Ihren Tierarzt an und schildern Sie möglichst genau, was
passiert ist, ob das Tier evtl. etwas Giftiges gefressen hat, wie es atmete und was Sie zu
Hause aktuell tun können.
Bei den steigenden Temperaturen können Sie auf jeden Fall verhindern, dass Ihr Tier einen Hitzschlag erleidet. Es sollte ein schattiges Plätzchen im Freien vorhanden sein , und auf
keinen Fall sollen Tiere im Auto gelassen werden ! Auch im Schatten heizt sich der
Innenraum eines Fahrzeuges extrem schnell zu lebensbedrohlichen Temperaturen auf! Weist
ein Tier trotzdem Symptome eines Hitzschlages auf ( Röcheln, Kreislaufschwäche,
Schwanken etc. ) Nehmen Sie das Tier sofort aus der Sonne bzw. dem Auto. Kühlen Sie die
Pfoten und dann das Fell, Nacken, Achseln, Lendenbereich mit lauwarmem bis leicht kaltem
Wasser. Ist das Tier bei Bewusstsein, bieten Sie handwarmes Wasser an – niemals einem
bewusstlosen Tier etwas einflössen. Sofort den Tierarzt anrufen für weitere Instruktionen!
Erste Hilfe Kurse für Hunde und Katzen: Was für uns Menschen wichtig ist, sollten wir auch unseren vierbeinigen Freunden zugestehen – so bieten Organisationen wie z.Bsp. Malteser, Arbeiter-Samariter Bund und auch Volkshochschulen in ihren Ausbildungsprogrammen Erste Hilfe Kurse für Hunde an. Die VHS Erfurt offeriert auch einen Kurs für Katzenbesitzer.Im Internet finden Sie zudem weitere private Anbieter zu diesem Thema.
Eva-Maria Schneider Karin Ziegler
