Zwei Braunbären erhielten die Chance, fast wie in freier Natur zu leben. Foto: Stiftung für Bären

Das Einsatz-Team der Stiftung für Bären mit Sitz in Worbis rettet zwei Braunären aus einem Freizeitpark in Litauen. Trotz Eis und Schnee ist die Aktion erfolgreich. Für Julija und Jana beginnt ein neues Leben im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald, dem zweiten Projekt der Stiftung.

Am 1. Dezember 2022 erlebten die Braunbärinnen Julija und Jana ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. In einer winterlichen Rettungsaktion kann das Einsatz-Team der Stiftung für Bären die zwei Tiere nach Deutschland holen. Die Aktion ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit im Tierschutz. Nach einer gut 24 stündigen Rückreise sind die Bären wohlbehalten am 02.12.2022 im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald angekommen. In dem Wildtierrefugium wartet auf die Beiden ein neues Leben im bewaldeten, weitläufigen Freianlagen. Zuvor wurden sie über 10 Jahre illegal in einem litauischen Freizeitpark gehalten.

Nachdem die zwei Braunbärinnen Julija und Jana 2010 zur Welt kamen, wurden sie Opfer illegalen Wildtierhandles und kamen in einem Freizeitpark. Dort wurden sie für touristische Zwecke missbraucht – trotz fehlender Haltungsgenehmigung seitens der Besitzer. In Kooperation mit der litauischen Tierschützerin Brigita Kymantaite von der Organisation GATO wurden die zwei weiblichen Braunbärinnen Julija und Jana Ende November 2022 endlich durch die Behörden beschlagnahmt werden. Seit über zwei Jahren kämpfe die Stiftung und GATO für die Beschlagnahmung der Bären. Die Aufnahme und den Transport der Vierbeinerinnen war seitdem zugesagt. Am Montag, 28.11.2022 konnte nach vielen Hindernissen die Aktion endlich starten.

Das Team in Litauen.

Ein insgesamt fünfköpfiges Einsatz-Team der Stiftung für Bären brach in den frühen Morgenstunden auf. Ihr Ziel – Žvėrinčius, ein Wisentgehege im Norden Litauens. Nach einer zweitägigen Reise und 2000 Kilometern erreichte das Team am Mittwoch, den 30.11.2022, die Einrichtung. Kälte und Schnee vor Ort erschwerten die Aktion erheblich. Mensch und Material wurden auf eine harte Probe gestellt, doch Dank Erfahrung und beherztem Einsatz konnten die Bären schließlich im Zeitplan auf die Fahrzeuge verladen werden.

Ein Teil des Rückwegs wurde über den Seeweg via Fähre von Kleipeda nach Rostock bewältigt. Am Gestern gegen 9:00 Uhr erreichte das Team samt Bären den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald.

Ankunft im Schwarzwald.
Im Einsatz-Team unterwegs waren- v.li.: Rüdiger Schmiedel, Bernd Nonnenmacher, Pascal Summ, Sabrina Reimann und Christopher Schmidt. Fotos. Stiftung für Bären
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