In den vergangenen Wochen hat die Kreissparkasse Eichsfeld digitalisierte, einzigartige, historische Dokumente an ausgewählte Archive, Bibliotheken und Museen im Landkreis Eichsfeld zum Zweck der Wissenschaft und Forschung übergeben. Eine Veranstaltung dazu wie im Jahr 2018 war leider nicht möglich, so Sibylle Hildebrandt von der Pressestelle der Kreissparkasse.

Im Jahr 1999 wurde die Stiftung der Kreissparkasse Eichsfeld mit einem Grundstockvermögen von einer Million DM gegründet. Heute verfügt die Stiftung aufgrund von Zustiftungen seitens der Kreissparkasse Eichsfeld über ein Stiftungsvermögen von 3,5 Millionen Euro. Die aus der Anlage des Stiftungsvermögens erzielten Erträge werden ausschließlich für die in der Verfassung festgeschriebenen gemeinnützigen Zwecke: Kunst, Kultur, Denkmalpflege, Wissenschaft und Forschung, Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe, Sport, Heimatkunde und Heimatpflege sowie für mildtätige Zwecke verwendet.

Über die Stiftungsprojekte und die geförderten Projekte entscheidet der Stiftungsrat. Ihm gehören aktuell Dr. Werner Henning (Stiftungsratsvorsitzender), Gerd Reinhardt, Dr. Karl-Heinz Wittkowski, Dr. Heiko Güsewell sowie Jörg Weber an. Der Vorstand der Stiftung setzt sich zusammen aus Hubert Riese (Vorsitzender), Frank Sondermann und Hugo Wieg.

Seit Bestehen der Stiftung konnten bereits über 100 Projekte im Landkreis Eichsfeld
beschlossen oder bereits umgesetzt werden, für die bisher knapp 500.000 EUR verwendet
wurden.

Die Stiftung der Kreissparkasse Eichsfeld verfügt seit 13 Jahren über einen wertvollen
Bestand historischer Zeitungsbände. Es handelt sich u.a. um die „Eichsfelder Volksblätter“
von 1864 bis 1940, um Bände der Mitteldeutschen Volkszeitung „Eichsfeldia“ von 1884 bis
1924, Ausgaben des Eichsfelder Tageblattes von 1910 bis 1928 und um den Eichsfelder
Generalanzeiger von 1891 bis 1903. Dieser Bestand umfasst circa 114.000 Seiten
Zeitungslektüre.

2016 konnte die Stiftung weitere historische Zeitungsbände aus Privatbesitz übernehmen.
Folgende Exemplare befinden sich seither im Besitz der Sparkassenstiftung:
– „Eichsfeldische Monatsblätter“ aus 1847,
– „Unterhaltungsblatt zu den Eichsfelder Volksblättern“ (1875 bis 1881),
– „Katholisches Schulblatt für das Eichsfeld“ von 1891, u. v. m.

Diese und weitere Zeitungen haben den bisherigen Bestand nochmals um 39.520 Seiten
auf rund 153.520 Seiten bedeutende, historische Zeitungslektüre vergrößert.
Im Jahr 2018 konnte die Stiftung zusätzlich folgende Dokumente erwerben:
– Instruction für die kurfürstlichen Beamten, klösterliche, adlige und städtische
Gerichtsvorgesetzte, Ortsschultheisen und Rechnungsführer im Eichsfelde, in Betreff
des gemeinheitlichen Rechnungswesen, 1792)
– Kurfürstliche Mainzer Landes-Regierung, 1783 (betr. Maßnahmen für Verunglückte)
– Verordnung wegen Anlegung nützlicher Obst- und anderer Plantagen für die
kurfürstlichen Länder des Eichsfeldes, 1781

– Kurfürstliche Mainzer Landesregierung des Eichsfeldes – Gesindeordnung, 1800
– Verordnung…. Wie es mit der Verpflegung der Armen künftig in dem Land Eichsfeld
gehalten werden solle, 1778
– Höchst Ihre Kurfürstliche Gnaden…. Gemarkungsumgehungen, 1778
– In landesväterlicher Erwägung … Hypotheken, 1778
– Verordnung – Wie es mit den Bauern in den Flecken und Dörfern des Landes
Eichsfeld gehalten werden solle, 1789
– Verordnung. Wie es hinkünftig … Pachtgelder in Missjahren, 1779
– Jagdverordnung für das Land Eichsfeld, 1780
„Die Stiftung der Kreissparkasse Eichsfeld besteht auf unbegrenzte Zeit, das bedeutet, dass
diese Dokumente nachhaltig zur Verfügung stehen werden“, so der Vorsitzende der Stiftung Hubert Riese. „Alle erworbenen Dokumente wurden zuerst auf Silberfilmen gesichert, die auch in 100 Jahren noch lesbar sein werden. Natürlich wurden die Silberfilme selbst auch sicher archiviert“, bestätigt Hubert Riese.

„Es ist wichtig, dass die Dokumente erhalten bleiben, aber es ist auch wesentlich, dass mit
ihnen gearbeitet werden kann. Bereits im Jahr 2018 wurde deshalb das historische
Archivgut digitalisiert und auf externen Festplatten an ausgewählte Archive, Bibliotheken
und Museen im Landkreis übergeben. Diese Einrichtungen können somit die historischen
Schriften für Forschungstätigkeiten und daraus resultierende wissenschaftliche Arbeiten
nutzen“, führt der Stiftungsvorsitzende aus.

Auch die zuletzt erworbenen Dokumente wurden nun digitalisiert und auf USB-Sticks an
das Stadtarchiv, das Literaturmuseum „Theodor-Storm“ sowie das Eichsfeldmuseum in
Heiligenstadt übergeben. Ebenfalls die Stadtbibliotheken in Heilbad Heiligenstadt, in
Leinefelde-Worbis und Dingelstädt dürfen zukünftig den historischen Bestand führen.
Somit können Studenten, Doktoranden oder Wissenschaftler die Unterlagen in diesen
Einrichtungen einsehen und studieren.

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