Leinefelde. Am 1. Juni 2021 wurde das Nordthüringer Impfzentrum in Leinefelde eröffnet. Für dieses vierte große Impfzentrum Thüringens hat die Kassenärztliche Vereinigung des Freistaates die Obereichsfeldhalle für drei Monate gemietet. Drei Monate, in denen Leinefelde zeigen kann, was es für ein guter Gastgeber ist.

Drei Monate, in denen Leinefelde zeigen kann, was die Stadt für ein guter Gastgeber ist. Standen zu Beginn die Menschen vor der Obereichsfeldhalle noch Schlange, so hat sich das inzwischen gelegt. Aber dennoch kommen viele Leute aus ganz anderen Regionen zu uns, einige von ihnen wären vielleicht sonst nie nach Leinefelde gekommen. Dass es “Fremde” sind, merkt man nicht nur an den Autokennzeichen, sondern auch daran, dass sie sich erkundigen, wie man wohin kommt. 

Die Stadt hätte diese Zeit nutzen können, um auf ihre Projekte und Sehenswürdigkeiten aufmerksam zu machen. Statt der hässlichen Graffiti Wand mit einem Werbebanner zur Burg Scharfenstein, dem Alternativen Bärenpark, einem Hinweis auf die Landesgartenschau, die Veränderungen im Wohnungsbau und vor allem dem bevorstehenden Umbau des Arials gegenüber der Obereichsfeldhalle. So sehen die Gäste auf der einen Seite die moderne Obereichsfeldhalle, auf der anderen Erinnerungen an längst vergangene Zeiten, leerstehende Gebäude (bis auf das mit der Bibliothek) im DDR-Charme. Man sollte die Gäste für die Stadt interessieren, damit sie nicht nur zum Impfen herkommen, sondern auch später. 

Der einzige, der Werbung für sich gemacht hat, ist Ladenbau Hunold. Er stellte zwei Autos im unmittelbaren Bereich zur Obereichsfeldhalle und warb für sein Unternehmen und Azubis. 

Schade war auch, dass bis jetzt das Cafe am Teich nicht geöffnet hatte. Dort haben sich viele Leute aufgehalten und eben ihr Frühstücksbrot verzehrt oder einen mitgebrachten Imbiss. 

Man weiß nicht, wie es jetzt weitergehen wird. Die Corona-Zahlen steigen schon wieder leicht. Ob das Impfzentrum bis nach September in der Obereichsfeldhalle bleibt, ist fraglich. Aber wenigstens bis dahin, hätte die Stadt Leinefelde-Worbis auf sich und seine Besonderheiten aufmerksam machen können. Da wäre auch kein großer Eingriff in die Stadtkasse nötig.

Ilka Kühn

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