Ein freudiger Anlass im Grenzlandmuseum: Niedersachsens Wissenschafts- und Kulturminister Björn Thümler überbrachte den Förderbescheid in Höhe von 50 000 Euro. (v.re: Wolfgang Nolte, Björn Thümler, Horst Dornieden, Thomas Ehbrecht und Mira Keune. Foto: Ilka Kühn

Teistungen. Wenn sich ein Minister ankündigt, dann hat das meist einen besonderen Grund. So auch vergangene Woche im Grenzlandmuseum in Teistungen. Eigentlich hatte Minister  Björn Thümler vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur seinen Besuch schon im vergangenen Jahr geplant. Da kam aber die Pandemie dazwischen. Nun hatte es am 2. November geklappt und die Freude im Grenzlandmuseum Eichsfeld ist groß und nachhaltig.

Björn Thümler hat das Versprechen, das Grenzlandmuseum von niedersächsischer Seite her mit einer Institutionelle Förderung zu unterstützen, wahr gemacht. 50 000 Euro sollen nun jährlich fließen. Der Freistaat Thüringen unterstützt bereits seit Jahren die Einrichtung. Dass es auf der anderen Seite so lange dauert, versteht Björn Thümler nicht. Das hätte schon längst geschehen können sagte er nach seinem Rundgang beim anschließenden Pressegespräch in Teistungen. Er habe um diese Unterstützung seit seinem Amtsantritt 2017 gekämpft und ist froh, dass es jetzt soweit ist

Minister Björn Thümler war vor genau zehn Jahren das erste Mal im Grenzlandmuseum. Er weiß um die Bedeutung dieses Standortes sowohl von der wiedererlangten Freiheit vor 30 Jahren als auch um die Tatsache, dass solche Museen helfen, junge Leute mit jüngster Geschichte vertraut zu machen.

Nach seinem Besuch im Grenzlandmuseum trug sich Minister Björn Thümler in das Gästebuch des Museums ein. Foto: Ilka Kühn

Der Minister erinnerte auch daran, dass das Grenzlandmuseum in der Mitte Deutschlands liege mit einer sehr guten logistischen Anbindung und auch im Netzwerk der Gedenkstätten eingebunden ist. “Das Grenzlandmuseum erfüllt seine Aufgabe als Bildungs- und Erinnerungsort in herausragender Weise. Die Arbeitschwerpunkte `Geschichte-Demokratie-Umwelt` bringen die Herausforderungen unserer Gesellschaft auf den Punkt. Dafür danke ich allen Beteiligten von Herzen”, lobte er die Arbeit des Grenzlandmuseums.

Die beiden Vorsitzenden des Fördervereins des Grenzlandmuseums, Horst Dornieden und Wolfgang Nolte sprachen ihren großen Dank aus. Es sei ein Freudentag für das Grenzlandmuseum und den Förderverein, so Wolfgang Nolte. 

Dass wir heute zusammen sein können nach vielen Jahren der Abstimmung und Sondierungsgesprächen auch von Niedersachsen die Zustimmung zur institutionellen Förderung zu erhalten, das möchten wir entsprechend würdigen. In die Zukunft gerichtet wird das Haus jetzt noch stabiler, äußerte sich Horst Dornieden. Er verwies auf 25 Jahre gute partnerschaftliche Beziehungen zwischen dem Unter- und Obereichsfeld, die auch Thomas Ehbrecht, Landtagsabgeordneter in Niedersachsen, nachvollziehen konnte. Es sollte unser aller Ziel sein, die Erinnerungskultur zu erhalten, sagte der Landtagsabgeordnete.

Wolfgang Nolte sprach seinen Dank an zuständigen Vertreter beider Länder aus. Er erinnerte u.a. an die Anfänge des Grenzlandmuseums und des Fördervereins und an bestimmte Höhepunkte. Vor 20 Jahren, als mit Michail Gorbatschow das West-Östliche Tor zwischen Ecklingerode und Duderstadt eingeweiht wurde als Teil des Grünen Bandes, wurden bereits Gedanken an ein Europäisches Band geäußert, die nun Formen annehmen sollen. Zum Grünen Band sind inzwischen Bestrebungen in Gange, es als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.

Es wurde auch darüber gesprochen, dass es künftig Schülern möglich gemacht werden soll, dass sie mit einer finanziellen Unterstützung mit Bussen das Grenzlandmuseum erreichen können. Wolfgang Nolte zeigte auf, dass die Ausstellung im Grenzlandmuseum weiterentwickelt werden muss, um zeitgemäß zu bleiben. Es sei wichtig, dass wir Geschichte handfest erklären könnten.

Mira Keune, Geschäftsführerin des Grenzlandmuseums Teistungen verwies darauf, dass inzwischen Generationen hier zusammenkommen, von Zeitzeugen bis hin zu Jugendlichen. Gerade für die jungen Leute seien solche Gedenkorte besonders wichtig, geben sie doch einen tieferen Einblick in die deutsch-deutsche Teilung und machen den Unterschied von Diktatur und Demokratie deutlich.

Ilka Kühn

 

 

 

Print Friendly, PDF & Email