Seit 2015 kommt der Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor aus Thüringens Wäldern. In diesem Jahr ist es eine Tanne aus dem Eichsfeld, die sich auf große Fahrt begibt. Eine 15 Meter hohe Coloradotanne aus Breitenworbis (Thüringer Forstamt Leinefelde) wird das Brandenburger Tor und den Pariser Platz ab dem 29. November in einen weihnachtlichen Lichterglanz versetzen.
Möglich gemacht hat dies das Unternehmen Lekker Energie aus Berlin, die sich bei der Suche nach einem geeigneten Baum auf die Försterinnen und Förster der Landesforstanstalt verlassen. „Rund 330 Millionen Bäume stehen in Thüringens Wäldern. Seit 2015 wird einer davon zum prominentesten Weihnachtsbaum Deutschlands. Wir sind stolz, dass das Projekt ‚Unser Baum für Berlin‘ seit Anfang an gemeinsam mit unserer Thüringer Landesforstanstalt organisiert wird. Gerade in diesem Jahr, in dem alles anders ist als sonst, bleibt damit auch ein Stück Normalität erhalten. Wir freuen uns sehr, mit dem Baum auch für Thüringen zu werben und hoffen, dass er nicht nur für weihnachtliche Stimmung am Brandenburger Tor sorgt, sondern auch zu einem Ausflug in unseren Freistaat inspiriert“, so Thüringens Forstminister Benjamin-Immanuel Hoff.
Holzfällung der anderen Art: Mit Schwerlastkran und Sattelauflieger
Heute wird die etwa 40-jährige Coloradotanne in Breitenworbis gefällt und mit dem Schwerlastkran auf einen Tieflader verbracht. Dabei achten die Fällexperten darauf, dass keinerlei Äste brechen oder gar die Krone beschädigt wird. Transportfähig gesichert wird der Vorzeigebaum am morgigen Sonntag nach Berlin speditiert. Um die kritische Liegezeit des Baumes auf dem Spezialtransporter kurz zu halten, wird dieser gleich am Montag in Berlin durch das dortige Technische Hilfswerk entladen und umgehend aufgestellt. Sechs Dekorateure benötigen sodann fast eine ganze Woche, um den Baum mit insgesamt 30.000 Lichtern und hunderten Weihnachtskugeln zu schmücken. Traditionell wird der prominenteste Weihnachtsbaum Deutschlands in einem Event seiner Bestimmung übergeben und die Lichterketten feierlich eingeschaltet. „Wir haben uns sehr auf unser sechstes Beleuchtungsfest für den Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor gefreut. Leider können wir diese schöne Tradition in diesem Jahr nicht fortsetzen , der Gesundheitsschutz in der Pandemie geht einfach vor. Gerade jetzt soll aber wenigstens die stolze Weihnachtstanne aus Thüringen den Menschen ein wenig Freude bereiten“, erläutert Josef Thomas Sepp, Sprecher der Lekker-Geschäftsführung.
Das Weihnachtsbaum-Casting 2020 gab einen klaren Gewinner
Aus mehreren Kandidaten wählten Experten der ThüringenForst-AöR schließlich die Coloradotanne aus Breitenworbis. „Dabei hat ein Baum, will er Deutschlands prominentester Weihnachtsbaum werden, allerhöchsten Ansprüchen nicht nur in Bezug auf Optik, sondern auch auf Stabilität, zu genügen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Zwischen 15 und höchstens 20 Meter hoch sollte er sein, ein rundum volles, kegelförmiges Nadelkleid tragen und keinerlei Holzfehler oder Wuchsanomalien aufweisen. Zusätzlich muss er mit einem Schwerlastkran und einem überbreiten Tieflader gut erreichbar sein. Coloradotannen stammen ursprünglich aus den USA bzw. Kanada und wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Europa heimisch. Der robuste Baum wächst pyramidenartig, hat weiche, lange Nadeln und duftet sehr schön – ein idealer Weihnachtsbaum.