Am Grab unserer Lieben

Ewig Halleluja singen – ist eine spaßvertreibende Karikatur christlicher Auferstehungshoffnung. Die Auferstehungsvorstellungen allerdings vom ewigem Leben im Sinne eines Entpuppens  als befreiter Schmetterling oder als ein anonymes Aufgehen im Kreislauf der Natur treffen nicht, was Christen zum Allerheiligenfest und Allerseelentag begehen: die  Gemeinschaft der Heiligen und lebendige Verbundenheit mit den liebe Verstorbenen.

Wer in diesen Tagen zum Friedhof geht, begegnet einem Ort voller Leben. Die Gräber werden „schön“ gemacht. Die Bäume strahlen in herbstlichen Farben oder werfen wie Konfetti ihr Laub über die Wege. Grablichter geben Licht und Wärme, auch wenn die Temperaturen sinken. Friedhöfe wandeln sich zu Orten des Lebens. Und ich danke allen, die mit ihrem Mühen um die Gräber der eigenen Angehörigen auch anderen ein Zeichen christlicher Auferstehungshoffnung geben.

Die Worte der Bibel bezüglich des Lebens über den Tod hinaus – vom Propheten Jeremia bis hin zum Evangelisten Johannes – zeichnen uns ein Bild von Gemeinschaft: Ein Fest wird gefeiert. Wohnungen werden bereitgestellt. Die Gemeinschaft einer festlichen Stadt wird herausgestellt… Zum anderen wird der einzelne mit seiner konkreten Biographie bleibend wahrgenommen:

Das Buch des Lebens wird geöffnet. Gott hat sich meinen Namen in seine Hand geschrieben. Endgültige Gerechtigkeit wird gefordert und geschenkt… Ich bin dankbar, dass unweit des Grabes meines Vaters eine Bank steht. Sich Zeit nehmen, um Gemeinschaft mit meinem Vater zu pflegen und im Herzen zu spüren: Wir haben gemeinsam mit dem auferstandenen Christus eine Zukunft.

Gesegnet für Zeit & Ewigkeit                                                                                         

Pfarrer Gregor Arndt

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