Foto: Anne-Louise Fritz

Die Binsenwiese nördlich von Reichenbach (Gemeinde Hörselberg-Hainich) ist ein geschütztes Biotop. Die Sumpfwiese wird durch eine Quelle gespeist und hat Kalk-Niedermoor-Charakter. Anfang der neunziger Jahre wurden hier noch zahlreiche Orchideenarten wie beispielswiese der Sumpf-Stendelwurz nachgewiesen.

Nun sind diese weitestgehend verschwunden und ein wesentlicher Grund dafür liegt in der ausbleibenden Nutzung der Fläche.  Durch fehlende Mahd können sich die seltenen Arten nicht in der Konkurrenz zu Hochstauden behaupten und verschwinden, die Artenvielfalt verarmt.

Die Wiese nach dem Pflegeeinsatz

Die Natura-2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld betreut das ENL-Projekt (Entwicklung von Natur und Landschaft) zur „Renaturierung von Kalktuffquellen und kalkreichen Niedermooren“. Zur Pflege der Binsenwiese hat sich die Natura 2000-Station mit dem Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal zusammengetan und wurde außerdem durch den Nationalpark Hainich unterstützt. Naturpark und Nationalpark stellten Ranger für die Mäharbeiten zur Verfügung.

Eine am 8. und 12 Oktober gemeinsam durchgeführte Pflegemahd verfolgte das Ziel „Vielfalt durch Nutzung“. Um die Konkurrenz auf die seltenen Arten zu reduzieren, war es dabei sehr wichtig, das Mahdgut abzufahren. Denn dadurch bekommen die seltenen Arten Licht und der damit verbundene Nährstoffentzug mindert die Kraft der „Allerweltsarten“ zu Gunsten der seltenen Arten.

Die Maßnahme wurde unterstützt von der BEAG Agrar GmbH aus Behringen, die Anhänger und Abtransport des Mahdgutes übernommen haben. Die Binsenwiese soll in Zukunft wieder dauerhaft gepflegt werden. Mit Spannung schaut die Gruppe ins nächste Jahr, denn bei vergleichbaren Flächen konnte die Rückkehr von Arten bereits im Folgejahr der Mahd nachgewiesen werden.

Anne-Louise Fritz

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