Angst vor dem ersten Schultag – Was Eltern tun können

Vielerorts im Eichsfeld wird am Wochenende Schuleinführung gefeiert. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, der viele Veränderungen mit sich bringt. Die meisten Kinder freuen sich auf die Schule. Doch längst nicht alle.

Holger Burchardt mit Tipps zum Schulbeginn. Foto: Barmer

„Es ist ganz natürlich, wenn Kinder wegen der Schule Befürchtungen haben. Wichtig ist es, dass Eltern durch unbedachte Äußerungen bei ihren Sprösslingen keine Angst vor der Schule schüren.

Statt vom nun beginnenden Ernst des Lebens oder nebulösen Gefahren wie ‚Du wirst schon sehen‘ zu sprechen, sollten Mama und Papa ihrem Sprössling Mut machen und Neugier wecken“, sagt Holger Burchardt, Geschäftsführer der BARMER in Leinefelde-Worbis.

Mit der neuen Umgebung vertraut machen
Zu den großen Veränderungen gehört der neue Schulweg mit möglichen Gefahren im Straßenverkehr. „Eltern sollten die verbleibenden Tage vor der Einschulung dafür nutzen, mit dem Kind den Schulweg ein paar Mal abzulaufen und das Überqueren von Straßen zu üben. Das macht die Kinder sicherer und schont die Nerven der Eltern,“ sagt Holger Burchardt.

Der Tag der Einschulung selbst sollte gefeiert werden. Kleine Überraschungen in der Schultüte, der Besuch der Großeltern und das Lieblingsessen machen den Tag für das Kind unvergesslich. Ob die Angst vor dem Schulanfang berechtigt war, wird sich erst in den darauffolgenden Tagen und Wochen herausstellen.

Sorgen erkennen und ernst nehmen
Kommt das Kind wiederholt bedrückt nach Hause, klagt über Bauchschmerzen oder ist plötzlich ungewohnt still oder aggressiv, können dies Hinweise dafür sein, dass es sich in der Schule unwohl fühlt. „Kinder geben sich schnell selber die Schuld, wenn es Probleme gibt und verschließen sich, wenn sie Fragen beantworten sollen, die ihnen unangenehm sind“, sagt Holger Burchardt.

Das Beste, was Eltern tun können ist, viel Zeit mit dem Kind zu verbringen und genügend ruhige Momente schaffen, in denen sich das Kind öffnen kann. Hinter der Angst kann viel stecken, wie zum Beispiel Unwohlsein im unbekannten Schulgebäude, Einschüchterungen durch ältere Mitschülerinnen und Mitschüler oder unangenehme Situationen im Unterricht. Auch wenn aus der Sicht von Erwachsenen die Sorgen von Kindern unbegründet erscheinen, sollten Eltern diese ernst nehmen und nicht klein reden. Es empfiehlt sich, die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer über die Schulängste zu informieren, um gemeinsam nach Lösungen suchen.

Print Friendly, PDF & Email