
„Im Januar stieg die Arbeitslosigkeit saisontypisch an. Sie blieb aber geringfügig unter dem Vorjahresstand“, so Karsten Froböse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Nord, beim Pressegespräch in der TUPAG-Holding-AG.
Dies sei kein Grund zur Euphorie. Schließlich sinke die Beschäftigung in Nordthüringen. Außerdem ginge die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen infolge der schlechten Wirtschaftslage weiter zurück. Für die Zukunft bedeute dies nichts Gutes.
In den Zahlen spiegelt sich die Rezession: Es sind vor allem Menschen, die sich nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses bei uns arbeitslos melden. Viele Betriebe wägen sich in wirtschaftlicher Unsicherheit. Das zeigt sich auch darin, dass sie weniger
Stellen als in den Vorjahren melden. „Aber auch jetzt gibt es Chancen und Fachkräftebedarf bei den Unternehmen“, ermutigt der Agenturleiter. Die meisten zu besetzenden Stellen richten sich an Frauen und Männer mit Berufen in der Fertigung, in der Logistik und im Bau. Auch im Handel und in den medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen bestehen gute Einstellungschancen.
Froböse betont: „Nur ohne Abschluss wird es schwer! Die Entwicklung arbeitsloser Jugendlicher zeigt es. Gerade junge Menschen, die keinen Berufsabschluss haben, verlieren jetzt ihre Jobs.“ Individuelle Beratung dazu, wie der Berufsabschluss noch gelingen kann, erhalten Jugendliche und Erwachsene von den Beratungsfachkräften der Agentur für Arbeit. Auf der Website www.arbeitsagentur.de/vor-ort/thueringen-nord finden Interessierte alle Kontaktinformationen.
Welcher Beruf passt am besten? Eine fundierte beruflichen Orientierung ist wichtig. Für die Schülerinnen und Schüler Nordthüringens gestaltet die Agentur für Arbeit Thüringen Nord deshalb im Netzwerk mit dem Schulamt, der IHK und den regionalen Kreishandwerkerschaften nun schon im dritten Jahr den Tag in der Praxis. Auch die TUPAG-Holding-AG beteiligt sich als Praktikumsbetrieb an der Initiative. Im vergangenen Jahr konnte die Gesellschaft bereits zwei Auszubildende über TiP gewinnen.
Außerdem weist die Agentur für Arbeit auf die bevorstehenden Berufsorientierungs-
messen der Landkreise im März hin. Zudem können weitere Informationsveranstal-
tungen der Agentur für Arbeit den Weg zur Ausbildung öffnen. Alle Veranstaltungen sind unter arbeitsagentur.de/vor-ort/thueringen-nord – Veranstaltungen / Termine
veröffentlicht.
„Nochmal ganz klar: Es fehlt nicht an Ausbildungsmöglichkeiten in Nordthüringen.
Wir haben seit über zehn Jahren erheblich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber,“
wurde der Agenturleiter deutlich. „Manche Jugendliche werden hoffentlich jetzt wach.
Ausbildung schafft eine höhere Sicherheit und ein höheres längerfristiges Einkom-
men. Der Berufseinstieg im Hilfsjob mit schnellem Geld ist der falsche Weg.“
Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Nord im Januar
2025 gestiegen. 13.616 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 964 Personen mehr (8 Prozent) als im Dezember, aber 81 Personen bzw. 1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 7,4 Prozent und lag mit 1 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 7,5 Prozent. Bei der Agentur für Arbeit lag die Arbeitslosigkeit bei 4.916 Personen. Das entspricht 609 Personen mehr als im Vormonat und 51 Personen mehr als vor einem Jahr.
In den Jobcentern waren 8.700 Arbeitslose registriert, 355 Personen mehr als im Vormonat, aber 132 Personen weniger als im Vorjahr. 64 Prozent aller Arbeitslosen wurden durch die Jobcenter betreut.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.840 Personen arbeitslos. Davon
kamen 1.350 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 1.870 Menschen beendeten ihre
Arbeitslosigkeit, 559 davon um eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen.
Vor allem der Anteil junger Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren ist im Januar
erneut gestiegen. Insgesamt waren 1.364 junge Menschen im Januar 2025 arbeitslos
gemeldet. Das sind 155 Personen mehr als im Dezember (+ 12,8 Prozent) und 137
mehr als im vergangenen Jahr (+ 11,2 Prozent). 10 Prozent aller Arbeitslosen sind
unter 25 Jahre alt.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 437 junge Menschen arbeitslos.
Davon kamen 149 (34,1 Prozent) direkt aus Erwerbstätigkeit und 59 (13,5 Prozent aus Ausbildung. 75 Prozent (1.024) aller arbeitslosen Jugendlichen im Januar verfü-
gen über keinen Berufsabschluss.