Leinefelde-Worbis. In der jüngsten Stadtratssitzung stand ein Thema im Mittelpunkt, das in den kommenden Jahren für alle Haushalte von Bedeutung sein wird: die künftige Wärmeversorgung.

Fachleute der TEAG Thüringer Energie Tobias Wurm und der Firma e-eff sowie Romina Hafner und Hans Henniger stellten die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung vor. Ziel ist es, die Stadt bis zum Jahr 2045 klimafreundlich und zugleich bezahlbar mit Wärme zu versorgen.
Die Analyse zeigt: In der Kernstadt von Leinefelde sowie in Worbis soll das bestehende Nahwärmenetz schrittweise erweitert werden. Neue Ausbaugebiete sind vorgesehen, zusätzliche Versorgungsoptionen werden aufgebaut. Für die Ortsteile Birungen, Beuren und Hundeshagen wird die Einrichtung von Nahwärmenetzen geprüft. In Kallmerode, Kirchohmfeld und Kaltohmfeld könnten kleinere Gebäudewärmenetze entstehen. In allen anderen Ortsteilen werden dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen, Erdwärme oder Solarthermie eine Rolle spielen.
Die Planer kündigten eine Informationskampagne an, um die Bevölkerung über Preisgestaltung, Fördermöglichkeiten und technische Varianten zu informieren. Bis zum Frühjahr 2026 soll die Wärmeplanung abgeschlossen sein. In der Stadtratssitzung stellten die Planung Tobias Wurm (TEAG) sowie Romina Hafner und Hans Henniger (e-eff) vor.
Hintergrund ist das bundesweite Ziel, die Wärmeversorgung klimaneutral zu gestalten. Für Hausbesitzer bedeutet das: Die klassische Ölheizung wird langfristig auslaufen, und auch Gasheizungen sind keine Dauerlösung mehr. Wer in einem der geplanten Wärmenetzgebiete wohnt, könnte künftig an ein Netz angeschlossen werden – mit dem Vorteil, keine eigene Heizanlage mehr betreiben zu müssen. In den übrigen Ortsteilen sind dagegen individuelle Lösungen gefragt, etwa der Einbau von Wärmepumpen.
Unklar bleibt für viele noch die Preisfrage: Lohnt sich der Anschluss ans Netz? Welche Förderungen gibt es? Und wie hoch werden die Kosten für die Bürger tatsächlich sein? Aber manch einer stellt sich auch die Frage: Kann ich noch heizen wann ich will, oder bin ich nur noch vom Netz abhängig?
Diese Fragen dürften die kommenden Monate bestimmen – und entscheiden, wie die Wärmeplanung vor Ort angenommen wird.
Ilka Kühn