In Thüringen werden zusätzliche Mittel für Investitionen im Gesundheitsbereich bereitgestellt. Die Regierungsfraktionen von CDU, BSW und SPD sind sich einig, 740.000 Euro für die Förderung der ambulanten medizinischen Versorgung im Freistaat bereitzustellen.
„Thüringen leidet unter einem eklatanten Arztmangel. Wir haben mit 206 Medizinern auf 100.000 Einwohnern eine der geringsten dichten Bundesweiten. Mehr als 110 Hausarztstellen sind unbesetzt. Uns bleibt nicht viel Zeit, um endlich gegenzusteuern“, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christoph Zippel. Die Mittel, auf die sich im Rahmen der Haushaltsberatungen verständigt wurde, könnten laut dem Gesundheitspolitiker beispielsweise in neue Arztpraxen der Stiftung ambulante ärztliche Versorgung fließen.
„Dahinter verbirgt sich ein Erfolgsmodell, mit dem wir in unterversorgten Landesteilen neue Arztpraxen eröffnen können“, so Zippel.
Mit den zusätzlichen Geldern im Haushalt könnten so bis zu sechs neue Stiftungspraxen eröffnet werden, rechnet Zippel vor. Rund 20 solcher Einrichtungen, die die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen gegründet hat, gibt es im Freistaat bereits. Dort werden Ärzte zunächst aufgestellt und ihnen somit der Weg in die Selbstständigkeit erleichtert.
Zippel: „Auf diesen Wegen bauen wir für Ärzte Hürden ab, die etwa durch Personalführung, wirtschaftliche Unsicherheiten oder der Bürokratie bestehen. Da die Stiftungspraxen von den Ärzten später übernommen werden können, gehen wir damit einen wichtigen Schritt bei der Bekämpfung des Ärztemangels.“ Mit dem Schließen von Versorgungslücken käme Thüringen damit auch dem Ziel des 20-Minuten-Landes näher, erklärt Zippel. In dieser Zeit soll jeder Thüringer einen Arzt erreichen können.
Christian Voigt, Pressesprecher