Hundebeutel
Solche Behälter stehen an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Foto: Ilka Kühn

In vielen Städten und Gemeinden gehören sie mittlerweile zum Straßenbild: die kleinen grünen Spenderboxen mit Hundekotbeuteln. Auch in Leinefelde wurden solche Boxen an mehreren Stellen aufgestellt – damit Hundehalter ihrer Verantwortung nachkommen und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ordentlich entsorgen können. Soweit die Idee.

In der Praxis zeigt sich leider immer wieder, dass manche Menschen dieses Angebot auf dreiste Weise missbrauchen.

Am 5. August wurde in Leinefelde, Breitenhölzer Straße, ein Vorfall beobachtet, der sprachlos macht: Ein Pärchen entleerte kurzerhand eine frisch aufgefüllte Box komplett mit etwa 100 Beutel – und wollte diese in ihren großen Rucksäcken verstauen. Auf den Hinweis, dass das so nicht in Ordnung sei und die Beutel bitte zurückgelegt werden sollen, reagierte die Frau mit respektlosen Sprüchen. Von einem Hund war weit und breit nichts zu sehen. Auf Nachfrage hieß es, der Hund sei bei der Mutter der Frau. Von dem Stapel Beutel legten sie einige zurück in die Box. Aber am Abend war die Box leer. Es liegt nahe, das das Paar zurückkehrte und sich nahm, was ihm nicht zusteht auf Kosten der Allgemeinheit.

Solches Verhalten ist nicht nur dreist, sondern schlicht asozial. Die Beutelspender dienen der Hygiene im öffentlichen Raum. Sie sind ein kostenloses Angebot der Kommune – für Hundebesitzer, die mit ihrem Tier Gassi gehen und die Beutel unterwegs brauchen. Wer glaubt, sich hemmungslos bedienen zu dürfen, sorgt dafür, dass andere leer ausgehen.

Ein Appell an alle Hundehalter – und an jene, die sich dafür halten: Nutzt das Angebot so, wie es gedacht ist. Und wer glaubt, ganze Boxen „hamstern“ zu müssen, sollte sich fragen, ob er überhaupt bereit ist, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen.

Ilka Kühn