Eichsfeld. Großen Zuspruch haben in dieser Woche die drei Informationsveranstaltungen der Arbeitsgruppe AG WP 36 gefunden. In Niederorschel, Deuna und Rüdigershagen informierten sich mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger über die geplanten Windvorranggebiete im Eichsfeld – mit deutlicher Resonanz.

Die Infoveranstaltungen der AG WP36 fanden viel Anklang, wie hier hin Niederorschel. Foto: Privat

Besonders in Niederorschel war das Interesse riesig: Rund 250 Besucherinnen und Besucher füllten den Saal. Nach einer einstündigen Präsentation nutzten viele die Gelegenheit, eigene Stellungnahmen zu schreiben. Diese sollen gesammelt und gebündelt an die zuständigen Behörden übergeben werden.
„Es war beeindruckend, wie intensiv die Menschen mitgedacht haben. Viele werden zu Hause weitere Stellungnahmen verfassen“, so ein Sprecher der Arbeitsgruppe.

Auch die Veranstaltungen in Deuna und Rüdigershagen waren ein großer Erfolg. Drei Bürgermeister begleiteten die Diskussion und unterstützten den sachlichen Austausch. Die Arbeitsgruppe kündigte zudem weitere Aktionen an, um die Bürger zu informieren und zum Mitmachen zu bewegen.

Unter dem Motto „Der Kessel nimmt Stellung“ sollen in den kommenden Tagen weitere Stimmen aus der Bevölkerung gesammelt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der geplanten Windparkwanderung am kommenden Sonntag, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Ziel ist es, vor Ort sichtbar zu machen, was die geplanten Anlagen für die Landschaft tatsächlich bedeuten würden.
„Die Menschen sollen sich selbst ein Bild machen, wie es aussieht, wenn das Eichsfeld in den nächsten Jahren mit Windrädern übersät sein könnte“, so die Organisatoren.


Meinungen

Wollen wir unseren Enkelkindern solch eine Landschaft hinterlassen?
Diese Frage stellen sich viele. Es geht längst nicht mehr nur um Strom, sondern um Lebensqualität, Landschaftsschutz und Zukunftsverantwortung.

Natürlich brauchen wir Energie – aber müssen es überall 250 Meter hohe Windräder sein? Andere Länder zeigen, dass auch Alternativen funktionieren können. Und jeder Einzelne trägt Verantwortung: bewusster Umgang mit Energie beginnt im eigenen Alltag.

Nicht zuletzt geht es um Geld: Ein einziges Windrad kostet vom Plan bis zur Aufstellung rund acht Millionen Euro und mehr. Doch die Strompreise sinken dadurch nicht. Stattdessen droht eine veränderte Landschaft, die weder Touristen anzieht noch zum Spazieren einlädt.

Auch die Folgen für Mensch, Tier und Natur dürfen nicht übersehen werden. Es ist Zeit, genau hinzusehen – und zu fragen, ob das der Weg ist, den wir wirklich wollen.

Ilka Kühn