Der Deutsche Wanderverband (DWV) präsentierte gestern (5. November) im Tourismusausschuss des Bundestages seine Position zur Zukunft des Wandertourismus. Deutlich wurde, dass alle Beteiligten das Thema Wandern als wichtig erachten. Zugleich steht die Infrastruktur unter wachsendem Druck.

Das Wandern in Deutschland boomt. Es macht Regionen attraktiv, stärkt die Gesundheit und bringt Menschen zusammen. Nicht zuletzt ist der Wandertourismus besonders im ländlichen Raum ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor. Vor allem aber funktioniert es, weil vielerorts Ehrenamtliche Wege pflegen, Markierungen erneuern und Orientierung bieten. Am vergangenen Mittwoch erläuterte der Deutsche Wanderverband im Tourismusausschuss des Bundestages, warum diese Infrastruktur dringend mehr politische Unterstützung braucht.

DWV-Vizepräsident Thomas Gemke betont die Tragweite des Anlasses: „Wandern ist wichtig für Gesundheit, Wirtschaft, Naturschutz und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Das Wanderland Deutschland darf nicht erodieren.“

Deutschland besitzt mit mehr als 300.000 Kilometern markierter Wanderwege das weltweit vielfältigste Wegenetz. Rund 20.000 Ehrenamtliche leisten dafür jährlich über 350.000 Stunden Arbeit. Gleichzeitig gefährden Personalmangel, rechtliche Unsicherheiten und klimabedingte Schäden immer häufiger die Qualität der Wege. „Unsere ehrenamtlichen Wegezeichnerinnen und Wegezeichner können nicht länger als selbstverständlich vorausgesetzt werden“, sagt Gemke.

Der DWV fordert deshalb unter anderem:

  • eine Reform des Bundeswaldgesetzes mit klaren Haftungsregeln für -wanderbezogene Infrastruktur
  • die Anerkennung von Wandern als Sport und damit Zugang zu Sportfördermitteln
  • verlässliche Förderung für Klimaanpassung und Digitalisierung im Wandertourismus
  • mehr öffentliche Förderung für das Wandern

Gemke unterstreicht: „Wandern ist Bewegung, Gesundheitsvorsorge und Gemeinschaft. Es ist ein Kulturgut und eine tragende Säule des Tourismus in ländlichen Räumen.“

Die Sitzung des Tourismusausschusses fand am Mittwoch, 5. November, im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages statt. Sie ist unter www.bundestag.de/mediathek abrufbar.

Die ausführliche Stellungnahme des Deutschen Wanderverbandes gibt es hier:
https://www.wanderverband.de/_Resources/Persistent/20936e4b334ffc1fbd761887ca71655ba98e9b4f/Stellungnahme_Tourismusausschuss_November%202025.pdf

Der Deutsche Wanderverband (DWV) ist eine starke Lobby für Wandern, Wege, Naturschutz und Kultur. Seit 140 Jahren vertritt der DWV die Interessen seiner rund 70 landesweiten und regionalen Gebirgs- und Wandervereine mit ihren 3.000 Ortvereinen. Er ist bundesweit ein anerkannter Fachverband für Nachhaltigkeit, Wegearbeit, Wandern, Ausbildung und bürgerschaftliches Engagement. Als anerkannter Naturschutzverband ist ihm der achtsame Umgang mit der Natur ebenso wichtig, wie das Naturerleben. Vielfalt ist seine Stärke.