Leinefelde. Zu Beginn der Leinefelder Ortsratssitzung am 12. August 2025 sah es zunächst nach einem schnellen Ende aus: Mit nur vier anwesenden Mitgliedern war das Gremium nicht beschlussfähig. Ortsbürgermeister Patrick Westphalen startete daher mit Punkten, die keine Beschlussfähigkeit erforderten. Zehn Minuten später traf Nico Reinhardt noch ein, das Gremium war dann beschlussfähig.
Bürgerfragen und aktuelle Informationen
Marlies Seidenstücker nutzte gleich zu Beginn die Möglichkeit, als Bürgerin Fragen zu stellen. Sie lobte den Schadensmelder, wies aber auf den dringenden Sanierungsbedarf des Joseph-Heike-Wegs hin. Bürgermeister Christian Zwingmann nahm das Anliegen mit in die Stadtverwaltung. Außerdem kündigte er an, dass der Busbahnhof im Herbst 2025 fertiggestellt werden soll.
Patrick Westphalen berichtete zudem von zurückliegenden Veranstaltungen und hofft auf die Eröffnung des Waldspielplatzes im Köhlersgrund im September.
Vorbereitung auf die 800-Jahr-Feier
Der Ortsrat beschloss, für die geplanten Feierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum Leinefeldes einen Verein zu gründen, um die Finanzierung zu sichern. Seit 2024 werden dafür jährlich 20.000 Euro angespart. Die Eichsfeldtage sollen ebenfalls in Leinefelde stattfinden, allerdings unter der Regie des HVE.
Prioritätenliste für den Haushaltsplan
Patrick Westphalen stellte eine Liste mit Projekten vor, die im kommenden Haushaltsplan Priorität haben sollen:
– Sanierung der Bahnhofstraße unter Einbeziehung von Studenten
– Instandsetzung der Dr.-Tüffers-Straße und der Stormstraße
– Maßnahmen im Bereich Abendrasen
– Energetische und bauliche Sanierung des Saals im Eichsfelder Hof
– Verbesserung des Wegs zum Friedhof
– Erneuerung nicht mehr erkennbarer Verkehrszeichen
– Nachpflanzung abgängiger Bäume
– Umgestaltung des Kreisels bei der bft-Tankstelle
– Öffentliche Toiletten am Kunstrasenplatz
– Erweiterung des Spielplatzes in der Jahnstraße
– Fertigstellung des Aussichtspunkts „Fernblick“ mit Kreuz
– Errichtung einer Heimatstube
– Weiterentwicklung des Köhlersgrunds als Ausflugsziel
– Sichtbarmachung der Leinequellen
– Einrichtung von Fahrradboxen und E-Bike-Tankstellen, insbesondere am Startpunkt des Leineradwegs in der Altstadt
Vorschlag zur Stadtbegehung
Katrin Roth regte an, dass der Ortsrat eine Stadtbegehung durchführen sollte, um sanierungsbedürftige Straßen und Wege zu erfassen.
Informationen zur Westspange Leinefelde
Winfried Ludolph, bis 2019 im Straßenbauamt Leinefelde tätig, informierte über die Planungen zur Westspange Leinefelde. Er verteidigte die bereits mehrere Jahre alten Pläne, die in der Vergangenheit auch in Beuren für Diskussionen gesorgt hatten. Aus Beuren waren zwei Einwohner anwesend, um die Ausführungen zu verfolgen.
Winfried Ludolph erklärte, dass mit der Westspange der Verkehr aus der Stadt herausgenommen werden soll und dass dieses Vorhaben schon mit der Ortsumfahrung Dingelstädt begann. Das Projekt befindet sich kurz vor dem Planfeststellungsverfahren, mit Baurecht wird im Jahr 2026 gerechnet.
Für Leinefelde Süd würde der Verkehr deutlich reduziert, in Beuren wird befürchtet, dass dort ein Drittel mehr Verkehr über die Straße rollt. Eine zentrale offene Frage ist auch, was mit der L 3080 zwischen dem Standort der Stromstadtwerke Leinefelde und der Bahnbrücke in Beuren geschehen soll. Ein Vorschlag sieht vor, diese Strecke für den Durchgangsverkehr komplett zu sperren und als Stadtstraße umzuwidmen. Darüber müsste letztlich der Stadtrat entscheiden.
Weitere Beschlüsse und Abstimmungen
Der Ortsrat befasste sich außerdem mit Aufstellungsbeschlüssen zum Alten Sägewerk an der Schwellenbeize, Änderungen in der Gartenstadt sowie der Aufhebung alter Bebauungspläne. Zum Thema Sägewerk gab es zunächst Unklarheiten, die erst nach einem Telefongespräch mit Bürgermeister Zwingmann geklärt werden konnten. Ortsbürgermeister Patrick Westphalen rügte die Zuarbeit der Stadtverwaltung und wünschte sich künftig mehr Informationen.
Zuwendungen für Vereine
Zum Abschluss der Sitzung wurden finanzielle Unterstützungen für verschiedene Vereine beschlossen, darunter 250 Euro für den Kirmesburschenverein zur Reparatur der Vereinsfahne.
Verschiedene Themen werden wir noch gesondert aufgreifen.
Ilka Kühn