Ein Tag voller Eindrücke

Mit einem Reisebus der Eichsfeldwerke startete die Urania Bildungsgesellschaft Eichsfeld zu einer besonderen Fahrt nach Sachsen-Anhalt. Schon unterwegs begrüßte Dr. Löffelholz die Teilnehmer herzlich und machte deutlich, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Ausflugsfahrt, sondern wie immer um eine Bildungsreise handelte.

Viel Unteressantes hörten und sahen die Teilnehmer der Bildungsreise. Foto: Ilka Kühn

Wie es bei der Urania Tradition ist, erhielten die Mitreisenden bereits im Bus erste interessante Informationen zu den Zielen des Tages.

Erstes Ziel war der Naumburger Dom St. Peter und Paul, ein UNESCO-Welterbe von herausragender Bedeutung. In zwei Gruppen aufgeteilt, nahmen die Gäste an Führungen teil, die von zwei exzellenten Domführerinnen geleitet wurden. Mit viel Begeisterung und Sachkenntnis stellten sie die romanischen und gotischen Bauelemente des Doms vor.

Besonders im Mittelpunkt standen die berühmten Stifterfiguren des Naumburger Meisters, allen voran die weltbekannte Uta von Naumburg, die bis heute als eine der schönsten Frauengestalten des Mittelalters gilt. Die lebendige Art der Führungen ließ die Geschichte des 13. Jahrhunderts eindrucksvoll lebendig werden.

Der Marienaltar. Foto: Ilka Kühn

Besondere Aufmerksamkeit gilt derzeit auch dem Westchor mit dem Marienaltar. Mehr als 20 Jahre dauerte es, bis der Naumburger Dom 2018 endlich den Titel UNESCO-Weltkulturerbe erhielt. Umso unverständlicher ist es, dass nun ernsthaft über eine Aberkennung dieses Status diskutiert wird – ein Schritt, der vielen als nicht nachvollziehbar erscheint. Gerade der Marienaltar zeigt eindrucksvoll die Bedeutung des Doms als Kulturerbe von Weltrang. In den kommenden zwei Jahren wird er in Rom zu sehen sein, wo er im Rahmen einer Ausstellung gezeigt wird. Was danach geschieht, bleibt abzuwarten – doch für die Gäste der Urania wurde deutlich, welch einzigartigen Schatz man in Naumburg besitzt.

Nach so vielen Eindrücken stärkten sich die Teilnehmer im „Bürgergarten“ Naumburg. Die Gaststätte erwies sich als Glücksgriff – von der Qualität des Essens bis zum aufmerksamen Service war alles ausgezeichnet und sorgte für eine rundum zufriedene Mittagspause.

Am Nachmittag setzte die Reisegruppe ihre Fahrt fort zur Kreisgrabenanlage von Goseck. Schon beim Aussteigen wehte ein kräftiger Wind über das Feld, was den Besuch zusätzlich eindrucksvoll machte. Vor Ort erfuhren die Teilnehmer spannende Details: Die rund 4900 v. Chr. errichtete Anlage gilt als eines der ältesten Sonnenobservatorien Europas. Mit einem Durchmesser von etwa 75 Metern und Toren, die exakt auf die Sonnenauf- und -untergänge zur Wintersonnenwende ausgerichtet sind, liefert sie bis heute faszinierende Einblicke in die Welt der Jungsteinzeit.

Zum Abschluss kehrte die Gruppe in die Schlossschenke Goseck ein. Bei Kaffee, Kuchen und Obstsalat ließ man die vielfältigen Eindrücke des Tages Revue passieren, bevor es im Reisebus wieder zurück ins Eichsfeld ging.

Die Fahrt vereinte Baukunst, Geschichte und Archäologie auf einzigartige Weise. Vom Naumburger Dom als Meisterwerk mittelalterlicher Architektur bis hin zur geheimnisvollen Kreisgrabenanlage von Goseck wurde deutlich, wie reichhaltig und vielschichtig die Kulturgeschichte Mitteldeutschlands ist.

Ilka Kühn