Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag schießt mal wieder aus der Hüfte: Grillverzicht, Alkoholverbot, Pulskontrolle – das sei Entmündigung, meint Fraktionschef Andreas Bühl. Der Fraktionsvorsitzende und sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag kritisiert den von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorgelegten „Musterhitzeschutzplan für den Breitensport“ deutlich – und inszeniert sich dabei als Verteidiger der Grillzange.
Dass es in Wahrheit um freiwillige Empfehlungen zum Schutz von Sportlerinnen und Sportlern bei steigenden Temperaturen geht, scheint dabei nebensächlich. Statt Verantwortung zu übernehmen, wird der Eindruck erweckt, als würde der Staat Bürgern das Nackensteak vom Grill reißen.
Was fehlt, ist Sachlichkeit – und die Erkenntnis, dass Hitzeschutz kein Kulturkampf, sondern Gesundheitsvorsorge ist. Wer die Klimakrise ignoriert und Warnungen als „Verbotskultur“ diffamiert, gefährdet nicht nur das Vertrauen in Politik, sondern auch die Gesundheit der Menschen, um die es angeblich geht.
Sportfeste sollen bleiben, wie sie sind – aber eben mit klarem Blick auf Risiken. Das hat nichts mit Bevormundung zu tun, sondern mit Verantwortung. Und die darf man von Politikerinnen und Politikern eigentlich erwarten.