Mehr Lehrkräfte eingestellt als ausgeschieden –
Thüringen startet mit einem deutlichen Personalzuwachs ins neue Schuljahr 2025/26. Bildungsminister Christian Tischner teilte mit, dass im Lehrerbereich 1.358 Einstellungen vorgenommen wurden, während 836 Lehrkräfte aus dem Schuldienst ausschieden. „Damit wurden deutlich mehr Lehrkräfte eingestellt als den Schuldienst verlassen haben. Der Einstellungsturbo hat gezündet – und dieses Tempo wollen wir beibehalten“, so Tischner. Insgesamt konnten mehr als 2.600 neue Beschäftigte an den staatlichen Schulen im Freistaat gewonnen werden.
Zu den Maßnahmen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben, zählen unter anderem die Ausweitung der Plätze im Dualen Studium für das Regelschullehramt, frühzeitige Einstellungszusagen für Lehramtsanwärter, Bewerber-Coaches an den Schulämtern sowie neue Qualifizierungsangebote für Seiteneinsteiger. Knapp ein Drittel der neu eingestellten Lehrkräfte kommt inzwischen über diesen Weg in den Schuldienst – künftig mit einem dreimonatigen Vorkurs zur besseren Vorbereitung.
Zum neuen Schuljahr, das am Montag für 261.226 Schülerinnen und Schüler beginnt, wurden außerdem 690 Lehramtsanwärter, 498 Erzieherinnen und Erzieher sowie 85 Sonderpädagogische Fachkräfte eingestellt. Die sonderpädagogische Förderung wurde gezielt ausgebaut, um den gemeinsamen Unterricht besser abzusichern.
Auch strukturell will das Ministerium weiter ansetzen: Geplant sind neue Kooperationen mit Hochschulen, die Prüfung freier Fächerkombinationen im Regelschullehramt sowie freiwillige Hinzuverdienstmöglichkeiten für Lehramtsanwärter, um mehr Unterricht abzusichern. Ab 2026 sollen zudem verbindliche Sprachtests im Vorschulalter eingeführt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Schulentwicklung. Mit einer novellierten Schulordnung sollen Leistungsorientierung und individuelle Förderung stärker in Einklang gebracht werden. Die neue „Verfassungsviertelstunde“ an ausgewählten Schulen soll zudem das Bewusstsein für Demokratie und Grundwerte stärken.
Neu geregelt wird auch der Umgang mit digitalen Endgeräten: Smartphones, Tablets und Smartwatches sind künftig in Grund-, Gemeinschafts- und Förderschulen während des Unterrichts, in Pausen und im Hort grundsätzlich verboten – es sei denn, sie werden pädagogisch eingesetzt, medizinisch benötigt oder in Notfällen genutzt.
Am Samstag erhalten 18.310 ABC-Schützen (über 1100 im Eichsfeld) bei ihrer feierlichen Schuleinführung ihre erste Schultüte. Minister Tischner wünschte allen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern einen erfolgreichen Schulstart: „Schule gelingt am besten im Miteinander, wenn wir gemeinsam Verantwortung für die Bildung unserer Kinder übernehmen.“