Leinefelde. Auf einen digitalen Stadtrundgang können sich Interessierte jetzt in Leinefelde begeben. Unter der Rubrik „Tourismus & Kultur“ findet sich auf der städtischen Homepage seit einigen Tagen der entsprechende Link, der dazu einlädt, die Leinestadt am heimischen Computer oder auf dem Mobiltelefon zu erkunden.

Der User wird zunächst auf eine Karte von Leinefelde geführt, auf der er sich aussuchen kann, wo sein Rundgang starten soll. Die verschiedenen Stationen, bislang 34 an der Zahl, können aber auch direkt angewählt werden. Für jede Station des Stadtrundgangs gibt es eine kleine „Karteikarte“ mit Kurzbeschreibung und einem Foto sowie einer URL, die zur ausführlichen Seite über die jeweilige Sehenswürdigkeit führt – mit längerer Erklärung und vielen alten und neuen Fotos.
So erfährt man zum Beispiel, wie aus der alten Lehmgrube einer Ziegelei der Märtensteich und aus diesem wiederum eine beliebte Badeanstalt wurde, die im Winter, stimmungsvoll illuminiert, auch zum Schlittschuhlaufen diente. Später wurde sie durch das Freibad ersetzt, das wiederum dem Leinebad gewichen ist. Oder man taucht ein in die Historie des Lunaparks, der einst nicht mehr ein Schuttberg mit viel Gestrüpp gewesen ist und vor 100 Jahren in unzähligen ehrenamtlichen Stunden zur grünen Lunge Leinefeldes wurde. Spannend ist auch die Geschichte über die ehemalige Borstenzurichterei, die sich ungefähr dort befand, wo heute das „Kaufland“ steht, und vor allem durch ihre unangenehmen Gerüche in Erinnerung blieb. Viel angenehmer war es da, bei der Firma MAWA vorbeizulaufen, wo es nach „Birkavit“ und „Beline-Fußcreme“ duftete. Vom Ringau und der Leinequelle bis hinunter zur neuen Gartenstadt und Ohne-Aue kann man Leinefelde auf unterhaltsame Weise kennenlernen und dabei alte Fotos mit neuen vergleichen.
Das Projekt „Digitaler Stadtrundgang“ ist damit aber noch nicht beendet. Ein zweiter Teil ist bereits in Vorbereitung. Denn an jeder Station, die auf der Homepage der Stadt Leinefelde-Worbis in Wort und Bild beschrieben wird, sollen in Leinefelde bald sogenannte QR-Codes auf Tafeln zu finden sein. Diese ermöglichen den Passanten, die Infos unkompliziert vor Ort abzurufen, indem sie ihre Handy-Kamera auf den QR-Code richten und auf die jeweilige Seite der Homepage geleitet werden. Die Tafeln mit den QR-Codes in einheitlichem Design sollen bis zur Eröffnung der Landesgartenschau im gesamten Stadtgebiet montiert sein. Deren Herstellung wird finanziell vom Seniorenbeirat der Stadt Leinefelde-Worbis unterstützt.
Wenn sich das Konzept bewährt, soll es langfristig auch in Worbis umgesetzt werden. Hier gibt es bereits touristische Informationstafeln an den wichtigsten Gebäuden der Stadt. Aber auch hier könnte die Stadtführung digital werden, heißt es aus dem Fachamt für Öffentlichkeitsarbeit/Tourismus/Kultur (ÖTK).