Leinefelde. Im Hauptausschuss der Stadt Leinefelde-Worbis, der am gestrigen Nachmittag im Wasserturm tagte, wurden mehrere Beschlüsse als Vorbereitung für die nächste Stadtratssitzung gefasst. Dabei kam es auch zu einigen Überraschungen – unter anderem zur geplanten Ansiedlung eines neuen REWE-Centers in Leinefelde.

Zu Beginn der Sitzung gedachten die Abgeordneten dem langjährigen Stadtratsmitglied Franz Jaworski, der am 23. Mai überraschend verstorben war. Über 30 Jahre lang hatte er sich im Stadtrat engagiert.

Bürgermeister Christian Zwingmann verkündete anschließend Änderungen der Tagesordnung: Zwei zentrale Tagesordnungspunkte – beide im Zusammenhang mit dem REWE-Vorhaben – wurden kurzfristig gestrichen. Es handelte sich um die Neufassungen zweier Aufstellungsbeschlüsse für die Änderung des Flächennutzungsplans und den Bebauungsplan „Schwellenbeize“ im Ortsteil Leinefelde.

Bürgermeister Christian Zwingmann sagte, dass dieser Punkt aufgeschoben sei. REWE hat sich – in Verbindung mit den geplanten Filialen von dm und Fressnapf – aus dem Vorhaben zurückgezogen. Nach uns vorliegenden Informationen sei es eine Entscheidung zur Reaktion auf den starken politischen Gegenwind gewesen. Sowohl der Leinefelder Ortsteilrat als auch der Bauausschuss hatten sich zuvor mehrheitlich bzw. einstimmig gegen das Projekt ausgesprochen. Auch vom Hauptausschuss war keine andere Richtung zu erwarten.

Doch damit stellt sich eine grundlegende Frage: Warum wurde keine Bürgerbefragung durchgeführt? Sind die ablehnenden Entscheidungen der Ausschüsse tatsächlich Ausdruck des Bürgerwillens – oder wäre eine offene Diskussion mit den Einwohnern über die Zukunft der Nahversorgung in Leinefelde angemessener gewesen?

Ilka Kühn