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Das Marie-Curie-Gymnasium Worbis wurde für exzellente Berufsorientierung ausgezeichnet. Foto: Daniel Dietrich

Worbis. Das Staatliche Gymnasium „Marie Curie“ in Worbis hat allen Grund zur Freude: Als
einzige gymnasiale Einrichtung in Thüringen wurde es am 11. Juni 2025 im
feierlichen Rahmen im Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Erfurt mit
dem Thüringer Berufswahl-SIEGEL ausgezeichnet – und das bereits zum vierten Mal
in Folge.

Damit gehört das Gymnasium zu einem kleinen Kreis besonders
engagierter Schulen, die sich über Jahre hinweg durch ihre kontinuierliche,
strukturierte und qualitativ hochwertige Berufliche Orientierung auszeichnen.
Die Verleihung dieses Siegels ist keine Selbstverständlichkeit. Im Gegenteil: Weniger
als zwei Prozent aller weiterführenden Schulen in Thüringen tragen diese
Auszeichnung – und darunter nur eine Handvoll Gymnasien. Das Siegel ist ein
bundesweit anerkanntes Qualitätssymbol für Schulen, die sich nachweislich,
nachhaltig und mit systematischem Anspruch für die berufliche Zukunft ihrer
Schülerinnen und Schüler einsetzen.


Im Januar hatte sich das Marie-Curie-Gymnasium erneut dem freiwilligen und
aufwendigen Auditierungsprozess gestellt, bei dem in mehreren Gesprächsrunden
Schulleitung, Lehrkräfte, Schülergruppen, Eltern- sowie Kooperationspartner Rede
und Antwort standen. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Transparenz, der
klaren Struktur und dem Engagement, mit dem die Berufsorientierung in das
Schulleben eingebettet ist.

Schulleiter Herr Schüler sowie der verantwortliche BO-Lehrer Herr Dietrich
präsentierten ein über Jahre gewachsenes Gesamtkonzept, das Theorie, Praxis und
individuelle Förderung miteinander verknüpft. Besonders betont wurden durch die
Jury die digitale Verknüpfung von Instrumenten zur Berufsorientierung – etwa in
Form eines digitalen Berufswahlpasses, der es den Schülern ermöglicht, ihre
Entwicklung, Interessen und praktischen Erfahrungen über Jahre hinweg zu
dokumentieren. Hinzu kommen fächerübergreifende Projektwochen, die sich
ausschließlich der beruflichen Zukunftsplanung widmen, sowie eine prozesshaft
aufgebaute Praxisstruktur, bei der Betriebspraktika, Beratungsgespräche und
individuelle Reflexion eng verzahnt sind.


In ihrer Laudatio würdigte Frau Schöpfer vom Thüringer Ministerium für Bildung,
Jugend und Sport (TMBJS) das Marie-Curie-Gymnasium ausdrücklich für seine
Vorreiterrolle. Sie hob hervor, dass diese Schule „maßgeblich dazu beiträgt, junge
Menschen auf eine sich wandelnde Arbeitswelt vorzubereiten, ihnen Orientierung zu
geben und ihnen Mut zu machen, ihre eigenen beruflichen Wege zu gehen“.

Mit dem Berufswahl-SIEGEL trägt die Schule auch Verantwortung über das
Klassenzimmer hinaus. Sie macht damit deutlich, dass es ihr nicht allein um
Prüfungsleistungen geht, sondern auch um die Frage: Wo will ich hin? Was kann ich?
Was interessiert mich? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der schulischen Berufsorientierung, die nicht erst kurz vor dem Abitur, sondern langfristig und begleitend ab Klasse 8 verankert ist.

„Wir hoffen, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern mit dieser Arbeit ein
starkes Fundament bieten – nicht nur für die Studien- oder Berufswahl, sondern für
eine reflektierte Lebensgestaltung“, betont Herr Dietrich. Die Schule sei stolz auf die
Auszeichnung, aber noch mehr auf die Tatsache, dass viele ihrer Schüler nach ihrem
Abschluss mit Klarheit, Selbstbewusstsein und fundiertem Wissen in Studium,
Ausbildung oder Freiwilligendienst starten.

 Das Siegel ist drei Jahre gültig. Danach steht erneut eine Bewerbung an – ein
Prozess, dem sich das Gymnasium gerne wieder stellt. Denn: Qualität entsteht durch
Reflexion, Weiterentwicklung – und die Überzeugung, dass Berufsorientierung mehr
ist als ein Pflichtprogramm.
 
Daniel Dietrich, Verantwortlicher Berufsorientierung