Buchhandlungen in Leinefelde und Heiligenstadt begeisterten Schüler zum Welttag des Buches

Leinefelde/Heiligenstadt. Wie bringt man Kinder wieder zum Lesen? Wie schafft man es, dass Bücher im digitalen Zeitalter gegen Tablet, TikTok und Streaming bestehen? Die Antwort darauf liefert Steffen Preiß – und das nicht erst seit gestern.

Die Aktion in der Bücherwelt war für die Klass 4a der Johann-Carl-Fuhlrottschule ein besonderes Erlebnis. Foto: Ilka Kühn

In seinen beiden Buchhandlungen, der Bücherwelt in Leinefelde und der Eichsfelder Bücherstube in Heiligenstadt, engagiert er sich seit Jahren mit Herzblut für die Leseförderung. Stolz ist er darauf, dass sein Team bei den ganzen Aktionen kräftig mitzieht.

Mitarbeiterin Janine Sittel brachte vor Jahren die Idee mit, sich an der Aktion zu beteiligen. Steffen Preiß nahm es gern auf. Beide freuen sich über die sehr gute Resonanz. Foto: Ilka Kühn

Auch in diesem Jahr beteiligte sich Steffen Preiß wieder mit einer kreativen Mitmachaktion zum Welttag des Buches. Die Resonanz war beachtlich: 49 Schulklassen aus der Region meldeten sich an, darunter auch Teilnehmer aus Berlingerode, Bischofferode und Bleicherode – ein Zeichen dafür, wie weit das Einzugsgebiet mittlerweile reicht.

Im Mittelpunkt der Aktion stand ein Kinderbuch, das eigens zum Welttag des Buches verschenkt wurde. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 und 5 konnten sich aber nicht nur über ein eigenes Buch freuen: Bei ihrem Besuch in den Buchhandlungen erwartete sie eine unterhaltsame Quizrallye, bei der Poster mit Fragen im ganzen Laden verteilt waren. Wer aufmerksam las und kombinierte, konnte alle Aufgaben lösen – und am Ende gab es zur Belohnung eine humorvolle Leseprobe, die Lust auf mehr machte.

„Die meisten Kinder waren schon mal hier – wegen der Schulbücher“, erzählt die Klassenlehrerin der 4a der Johann-Carl-Fuhlrott-Schule Leinefelde Kristin Könitzer. „Aber dieses Mal konnten sie viel mehr entdecken. Die Aktion ist wirklich toll.“ Ihre Begeisterung war spürbar – und auch bei den Kindern war die Neugier geweckt.

Sandra liest leidenschaftlich gern. Foto: Ilka Kühn

So auch bei Sandra, einer Schülerin mit polnischen Wurzeln, die bereits vier Sprachen spricht und leidenschaftlich gern liest. Ihre Kenntnisse in Ukrainisch konnte sie sogar schon im Schulalltag einsetzen, um Lehrern beim Übersetzen zu helfen – ein starkes Beispiel dafür, wie sprachliche Vielfalt und Leselust zusammenwirken können.

Zum Schluss gabs eine humorvolle Geschichte und natürlich für jeden ein Buch. In diesem Jahr hieß es: Cool wie Bolle. Foto: Ilka Kühn

Doch Kinder und Jugendliche für Bücher zu begeistern, ist für einen Buchhändler weit mehr als nur Teil des Tagesgeschäfts – es ist Überzeugungsarbeit, die Einsatz verlangt. Auch finanziell: Denn die Bücher, die zum Welttag des Buches an die Schülerinnen und Schüler verschenkt werden, muss der Buchhändler selbst bezahlen. Viele wissen das nicht – oft wird angenommen, die Verlage stellten die Exemplare kostenlos zur Verfügung.

Die Initiative von Steffen Preiß zeigt eindrucksvoll, dass Lesen mehr ist als bloß Buchstaben auf Papier. Es ist Abenteuer, Sprache, Fantasie – und vor allem: eine Einladung, die Welt zu entdecken.

Ilka Kühn