Heilbad Heiligenstadt. Es ist leise geworden, in den letzten Wochen des zu Ende gehenden Jahres. Ende Oktober sahen sich einige Mitglieder des Motorsportclubs (MC) Heilbad Heiligenstadt letztmalig persönlich beim Teilen der motorsportlichen Interessen. Einzig allein die Chatgruppe eines bekannten Messenger-Dienstes war der Nabel zum MC.
Gestern sahen sich doch wieder einige zum Teilen ihre rennsportlichen Interessen. Elf Sportfreunde schauten sich per Videoschaltung wieder in die Augen, wenn auch über Kilometer entfernt von zu Hause aus. Nach einleitenden Worten des Vorsitzenden René Raub ging es bald zur Sache. So hatte der Sportleiter Andreas Apel in den letzten Wochen sein Engagement in Richtung der Hygienevorschriften zur Pandemie gelenkt.

Ein Konzept wurde mit dem Organisationsleiter des I-Bergrennens erarbeitet, was Anfang kommenden Jahres der Heiligenstädter Stadtverwaltung vorlegt wird und der Sportkalender für das kommende Jahr steht mit 23 Veranstaltungen. Das diesjährige geplante 25. Jubiläum des I-Bergrennens soll nun Ende Juni 2021 stand finden. Voraussetzung ist aber die Zulassung von Zuschauern. Einig sind sich alle: Ein Bergrennen ohne Zuschauer wird es nicht geben.

Aus der Not wegen des ausgefallenen diesjährigen I-Bergrennens, wurden die Interessen auf eine computergestützte Variante, dem SIM-Racing, gelenkt. Die sonst hinter dem Steuer eines Rennboliden platzierten Fahrer, aber auch eingefleischte Computerfreaks, sitzen mit Lenkrad und Pedalwerk vorm Bildschirm. Die nahezu identischen Rennstrecken am Berg und den Rundstreckenkursen verlangen fahrerisches Können bis ins Detail. Die „gefahrenen“ Zeiten kommen nah an die Wettstreite der reellen Rennen heran.

Unser Youngster Joel Buckler berichtete von anfänglichen Bergrennen bis hin zu weltweit Grand-Prix Kursen wie Zanvoort an der holländischen Küste und dem italienischen Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola. Leider war ihm das Glück auf dem Nürburgring abhandengekommen: Nach einem Unfall im ersten Lauf war sein Rennen jäh beendet.

Beim zweiten Rennen gab Joel alles. Er kämpfte sich vom Startplatz 20 bis auf die Position 8 nach vorn. Das Ergebnis war, so waren sich alle Heiligenstädter Motorsportler einig, eine traditionelle Eierlikörrunde wert. Mit dem kleinen alkoholischen Getränk vor sich am Computer wurde mit einen dreifachen „Start frei“ sich zugeprostet.

Dieser Zusammenhalt macht Hoffnung auf bessere Zeiten und so verabschiedeten sich alle in das bevorstehende Weihnachtsfest und dem kommenden Jahreswechsel.

Jörg Hübsch

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