Hier klappte es auch mit dem Bändchendurchschnitt auf Anhieb. Bürgermeister Christian Zwingmann (2.v.re.) hatte sich eine eigene Schere mitgebracht. Foto: Ilka Kühn

Kallmerode. Mit einem Festakt ist am Freitag, 26. September 2025, der neue Kindergarten in Kallmerode offiziell eingeweiht worden. Viele Bürger, Eltern und Kinder nahmen an der Feier teil, die ein bedeutendes Kapitel für den Ortsteil aufschlägt.

Vor der Segnung übergab Pfr. Stephan Burmeister symbolisch Salz, Brot und ein Bildnis des Patrons des Kindergartens, des Hl.Josef. Foto: Ilka Kühn

Das Programm zur Einweihung begann mit der Begrüßung durch Bürgermeister Zwingmann und Grußworten von Kita-Leiterin Lioba Stitz sowie des Architekten Edgar Klingebiel. Anschließend erfreuten die Kinder die Gäste mit einem kleinen Programm. Pfarrer Stephan Burmeister segnete das neue Gebäude, bevor das symbolische Band durchschnitten wurde. Danach hatten die Besucher Gelegenheit, den Kindergarten zu besichtigen. Bei einem Rundgang führte Lioba Stitz durch die modernen Räume.

Die Eröffnung markiert den Abschluss eines Projekts, das für Kallmerode höchste Priorität hatte. Schon im Einigungsvertrag mit der Stadt Leinefelde-Worbis war der Kita-Neubau als dringlichstes Vorhaben festgeschrieben. Der alte Kindergarten in der Kirchgasse musste 2020 wegen gravierender Baumängel geschlossen werden. Seither war die Betreuung der Kinder in einer Übergangslösung im Dorfgemeinschaftshaus untergebracht – allerdings nur befristet bis Ende 2025. Der Stadtrat hatte daher im Dezember 2022 den Neubau auf einer städtischen Fläche beschlossen, dem früheren Bürgermeisteramt.

Der Neubau ist in mehrfacher Hinsicht besonders: Es ist der erste Kindergarten im Stadtgebiet, der auf städtischem Grund errichtet wurde. Der Betrieb bleibt jedoch in der Trägerschaft der katholischen St. Martin gGmbH – nur so konnten die notwendigen Fördermittel gesichert werden.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auf einem Grundstück von rund 2.800 Quadratmetern entstand ein eingeschossiges, barrierefreies Gebäude mit 1.200 Quadratmetern Grundfläche und 420 Quadratmetern Nutzfläche. Ein Highlight ist der alte Brunnen, der in den Neubau integriert wurde. Insgesamt stehen nun 45 Betreuungsplätze zur Verfügung, davon 15 für Kinder unter drei Jahren und 30 für Kinder ab drei Jahren.

Ein Hingucker: Der alte, 12 Meter tiefe Brunnen ist erhalten und unter Glas zu sehen. Foto: Ilka Kühn

Die Bauarbeiten liefen reibungslos ab: Nach dem Abriss des alten Gebäudes im Mai 2023 begannen im Oktober 2023 die Rohbauarbeiten, die von der e-N Bau GmbH aus Kallmerode ausgeführt wurden. Bereits im Juli 2025 war das Gebäude fertiggestellt – fristgerecht und im Kostenrahmen. Bis September wurden die Außenanlagen mit Spielflächen für alle Altersgruppen angelegt. Während der gesamten Bauzeit musste zudem sichergestellt werden, dass das Feuerwehrgebäude auf dem Gelände jederzeit zugänglich blieb.

Architekt Edgar Klingebiel demonstriert hier, dass die Kleinen die Türen nicht öffnen können. In seinem Grußwort kritisierte er scharf, dass er bereits 35 Kindergärten gebaut habe, aber noch nie mit soviel Paragraphen und bürokratischen Hindernissen zu tun hatte, wie in Kallmerode. Foto: Ilka Kühn

Die Finanzierung stellte die Stadt vor große Herausforderungen. Drei Fördermittelbescheide machten das Projekt möglich. Von den Gesamtkosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro wurden rund 950.000 Euro durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport sowie das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum getragen. Der Eigenanteil der Stadt lag bei etwa 750.000 Euro. Bürgermeister Christian Zwingmann dankte in seiner Ansprache den Fördermittelgebern und allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

Ortsbürgermeister Torsten Städtler freute sich ganz besonders, dass auch Lydia Höppner (mi.) zur Einweihung gekommen war. Sie hatte 35 Jahre den Kindergarten geleitet. (Hier in Begleitung von Maria Westerberg). Foto: Ilka Kühn

Zum Ausklang lud ein gemeinsames Beisammensein im Dorfgemeinschaftshaus ein: Die Feuerwehr Kallmerode sorgte mit Gegrilltem für das leibliche Wohl, die Eltern und Erzieher steuerten Kaffee und Kuchen bei. Bei angeregten Gesprächen und guter Stimmung mit der Blaskapelle Kallmerode, die vor einer Woche ihren 70. Geburtstag feiern konnte, klang die Einweihung in festlicher Atmosphäre aus.

Ilka Kühn