Ein Beitrag von Joachim Retzek

Der Sommer ist da, die Ferien auch, was gibt es Schöneres als das schöne Wetter
zu genießen. Auch die Nächte, die schon als subtropisch gelten, halten so einige
Überraschungen für uns bereit.
Da die Sommersonnenwende erst einige Tage vorbei ist, haben jetzt die Johanniskäfer ihre Paarungszeit. Und dieses Hochzeitsritual der Leuchtkäfer wollten wir beobachten. Sarah und ich machten uns gegen 21.15 Uhr auf dem Weg in den Wilhelmswald.
Unser Weg führte am Sportplatz sowie am Schützenhaus in Büttstedt vorbei und das erste was wir hörten, war eine Nachtigall, die sich mit einer anderen ihr Battle lieferte. Die ersten Leuchtkäfer, von denen es drei Arten bei uns gibt, begegneten uns bei den Kloster-Teichen in Anrode.
Den ganzen Weg bis zu den „Drei Eichen“, waren diese Glühwürmchen in Mengen
anzutreffen – es war einfach bezaubernd so viele Leuchtkäfer in ihrem Liebestaumel
sehen zu können.
Das Leuchten, was durch eine biochemische Reaktion (Biolumineszenz) erzeugt wird, ist dabei sehr wichtig. Das Leuchtkäferweibchen, was nicht fliegen kann, signalisiert vom Boden aus ihre Paarungsbereitschaft und dann gibt es für den kleinen Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) kein Halten mehr, und die Hochzeit beginnt. Die daraus entstehenden Leuchtkäferlarven sind für uns wahre Helfer, denn sie ernähren sich auch von Schnecken (was uns Gartenfreunde
natürlich begeistert).
Als wir dann zu Hause ankamen, hatten wir wieder einmal ein Wunder unserer Natur erleben dürfen – vielleicht konnten auch Sie, liebe Leserschaft, einen ähnlichen Zauber in einer lauen Sommernacht genießen. Also dann, bis demnächst.
Joachim Retzek