Eichsfeld. Wie bereits berichtet, beobachtet man auch im Eichsfeld intensiv die
lokale Situation zur Geflügelpest bei Wildvögeln. So stand am Mittwoch spontan ein kleiner Trupp von Kranichen auf einem abgeernteten Feld bei Dingelstädt.
Mehrere aufmerksame Bürger informierten das Amt über ein Einzeltier, dass sich von der Gruppe abgesondert hatte und offensichtlich krank schien. Kurze Zeit später konnte das verendete Tier geborgen und an das Labor überstellt werden. Der positive Befund des Landeslabors ging heute im Veterinäramt
Worbis ein, die Bestätigung seitens des FLI (Friedrich-Löffler-Institut) des Bundes steht noch aus.
Der Rest der kleinen Kranichgruppe erschien von Ferne unauffällig und ist mittlerweile wieder abgezogen. Von weiteren Maßnahmen wie Absperrungen und dergleichen wird daher vorerst abgesehen.
Das Veterinäramt ist wachsam und steht in intensivem Austausch mit Geflügelhaltern. Besonders die Notwendigkeit der Aufstallung wird aktuell häufig angefragt und dazu sehr individuell beraten. Von einer grundsätzlichen Stallpflicht wird aktuell jedoch noch abgesehen. Bei Tierhaltungen in unmittelbarer Nähe zu Gewässern (auch Tümpel und kleine Wasserläufe) mit potentiellem Aufenthalt von Wassergeflügel wird die Aufstallung jedoch dringend angeraten.
Anfliegende Enten und Gänse könnten infiziert sein, auch Krähen können im Einzelfall bei der Übertragung der Geflügelpest eine Rolle spielen. Die Prüfung zur Stallpflicht obliegt in Thüringen den Landkreisen unabhängig voneinander.
Die Unterschiedlichkeit der Entscheidungen mag auf den ersten Blick verwirren, ist aber notwendig und richtig, um dem unterschiedlichen Risiko – je nach Lage – Rechnung zu tragen. Kraniche beispielsweise fliegen hauptsächlich größere oder zusammenhängende Wasserflächen als traditionelle Rastplätze an, die es im Eichsfeld nicht gibt. Nur vereinzelt entfernen sie sich auf umliegende Felder in bis zu 50 km von ihren angestammten Seengebieten (z.B. Kelbra), so auch im jüngsten Fall von Dingelstädt.
Die Lage im Landkreis Eichsfeld wird weiterhin beobachtet, auch an den lokalen Gewässern. Der Landkreis Eichsfeld bedankt sich bei den aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Mitteilung und den sensiblen Umgang mit der Thematik.
Solche Hinweise tragen entscheidend dazu bei, Risiken frühzeitig zu erkennen, Fehleinschätzungen zu vermeiden und das Risiko tagaktuell einschätzen und bewerten zu können.


