Aus der Ausgabe Oktober 2000 der damaligen Litfaßsäule.

Leinefelde. Als am 7. Oktober 2000 in Leinefelde das neue Hallenbad eröffnet wurde, war die Begeisterung groß. Nach rund 18,9 Millionen Mark Baukosten konnte das Leinebad als eines der modernsten Schwimmbäder Thüringens seine Türen öffnen. Damit war die Bäderlandschaft im Eichsfeld komplett – drei große Hallenbäder standen den Menschen im Landkreis nun zur Verfügung: in Heiligenstadt, Worbis und Leinefelde.

Während anderswo in Thüringen vielerorts über Schließungen oder Sanierungen diskutiert wurde, setzte man in Leinefelde auf Neubau und Zukunft. Mit Unterstützung von Landes- und Fördermitteln entstand in nur wenigen Monaten eine moderne Freizeitanlage, die Schwimmen, Sauna und Erholung miteinander verbindet.

Zur Eröffnung herrschte großer Andrang. Schon am ersten Wochenende drängten sich Hunderte Besucherinnen und Besucher in das neue Bad, um die verschiedenen Bereiche kennenzulernen. Auf 25 Meter langen Bahnen wurde geschwommen, im Erlebnisbecken geplanscht und die große 80 Meter lange Rutsche ausprobiert. Besonders beliebt war das Kinderbecken mit seinem flachen, warmen Wasser – und natürlich das Whirlpool-Becken, das für viele zum neuen Lieblingsplatz wurde.

Ein besonderer Moment blieb unvergessen: Bürgermeister Gerd Reinhardt hatte bereits beim Richtfest 1999 angekündigt, dass er – wenn er bei der Eröffnung noch im Amt sei – als Erster ins Wasser springen werde. Und er hielt Wort. Gemeinsam mit mehreren Mitarbeitern sprang er im gestreiften historischen Badeanzug ins Becken und sorgte damit für großen Applaus und ein Schmunzeln bei den Gästen. „Wir wollten den Menschen hier etwas bieten, das mehr ist als nur ein Schwimmbad“, sagte Reinhardt damals. „Das Leinebad sollte ein Ort werden, an dem Familien gemeinsam Zeit verbringen, Kinder schwimmen lernen und ältere Menschen sich wohlfühlen können. Dieses Ziel haben wir erreicht – und das macht uns stolz.“

Die Verantwortlichen präsentierten das Leinebad als „Quelle zum Auftanken, Sport, Spaß, Spiel und Gesundheit“. Neben dem Schwimmen wurde der Saunabereich von Anfang an gut angenommen – in Leinefelde konnte man für 12 Mark zwei Stunden lang entspannen. Wer es sportlicher mochte, nutzte die Bahnen für Training oder Reha-Zwecke.

Auch organisatorisch war das Bad gut durchdacht: großzügige Parkflächen, helle Aufenthaltsräume, moderne Technik und eine freundliche Atmosphäre sorgten dafür, dass sich die Gäste wohlfühlten. Besonders für Familien und Schulklassen wurde das Leinebad schnell zum festen Bestandteil des Alltags.

Heute, 25 Jahre später, ist das Leinebad das einzige verbliebene Hallenbad in der Stadt Leinefelde-Worbis – und aus dem Leben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Generationen haben hier schwimmen gelernt, sportliche Erfolge gefeiert oder einfach nur entspannt. Was damals als mutige Investition begann, hat sich zu einer festen Institution entwickelt – ein Ort, der bis heute Bewegung, Begegnung und Erholung miteinander vereint.

Zum Jubiläum am Freitag, 10. Oktober 2025, verwandelt sich das Leinebad in eine besondere Erlebniswelt. Unter dem Motto „Aqua Cinema“ wird das Becken zur Filmarena. Ab 14 Uhr läuft Vaiana / Moana 2 (FSK 0), um 16.30 Uhr folgt Klassentreffen 1.0 (FSK 12). Für das richtige Kinofeeling sorgen Popcorn und Slushy zum Sonderpreis von nur einem Euro – solange der Vorrat reicht. Außerdem gibt es Eintritt zum halben Preis.

Am Abend lädt die Mitternachtssauna ab 19.30 Uhr zur „Mitternachtswärme im Oktobermond“ ein. Ein Programm, das perfekt zum Jubiläum passt – ein Vierteljahrhundert nach der Eröffnung zeigt das Leinebad, dass es nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.

Ilka Kühn