Beuren. In seiner Sitzung am gestrigen Abend hat sich der Ortsrat von Beuren für eine Bürgerversammlung ausgesprochen, die noch in diesem Jahr stattfinden soll. Thema: die Westspange. Dabei handelt es sich um eine geplante Ortsumfahrung für Leinefelde, die jedoch den Ortsteil Beuren stark belasten würde, da sie hinter der Bahnbrücke aufkommt.
Über die Westspange wird bereits seit mehr als 15 Jahren gesprochen. Zuständig ist das Land, federführend das Landesamt für Bau und Verkehr, das seinen Sitz im ehemaligen Verwaltungsgebäude der „Spinne“ in Leinefelde hat. Die ursprünglich geplanten Kosten lagen bei sechs Millionen Euro – inzwischen dürften sie um ein Vielfaches höher sein.
Obwohl das Thema nicht auf der Tagesordnung stand, wurde es diskutiert, da es aktuell wieder verstärkt in den Fokus rückt. Ortsbürgermeister Joachim Schönekäs wird alle notwendigen Schritte für die Bürgerversammlung einleiten. Er wies jedoch darauf hin, dass es erfahrungsgemäß schwierig sei, Verantwortliche vom Landesamt für eine solche Versammlung zu gewinnen.
Als „Schmankerl“ war im Zusammenhang mit der Westspange einst auch eine erweiterte Tempo-30-Zone für Beuren in Aussicht gestellt worden. Bislang gibt es diese nur im Bereich der Schule. Durch eine Gesetzesänderung wurde nun mehr möglich. In dieser Woche erhielt Ortsbürgermeister Schönekäs die Mitteilung vom Landesamt, dass die Tempo-30-Zone von der Abfahrt Beinrode bis zum Burgweg erweitert werden kann. Die Umsetzung soll bis spätestens 30. September erfolgen.
Zu Beginn der Sitzung blickte Schönekäs mit zahlreichen Bildern auf die vergangenen Monate zurück. Er hatte auf mehr Besucher gehofft – lediglich vier Zuschauer waren gekommen.
Wie in anderen Ortsteilen gab es auch in Beuren Beschlussvorlagen zu Baugebieten, die zwar seit Jahren im Plan stehen, deren Grundstücke aber gar nicht der Stadt gehören. Diese sogenannten „Karteileichen“ müssen aufgehoben werden, da die Stadt sonst keine neuen Baugebiete ausweisen darf – eine Vorgabe des Landes. In Beuren sind zwei Gebiete betroffen, insgesamt sind es stadtweit über 40. Jeder Ortsteil muss einzeln darüber abstimmen, um den Weg für Neues freizumachen.
Ein weiteres Thema war die sogenannte Prioritätenliste für den Haushalt 2026/27. Die Ortsräte kritisierten, dass solche Listen jedes Jahr erstellt würden, ohne dass etwas passiere. Trotzdem beschlossen sie zwei weitere Maßnahmen, sodass die Prioritätenliste für Beuren nun entsprechend ergänzt ist. Ob und wann die Punkte umgesetzt werden können, hängt von den Finanzen der Stadt Leinefelde-Worbis ab.
Auch andere Themen, die Beuren betreffen, wurden angesprochen – unter anderem der Wunsch nach einem Basketballplatz für Jugendliche. Für Kinder gebe es viele Angebote, für die Älteren hingegen kaum etwas. Einen Korb aufzustellen sei nicht das Problem, wohl aber die Schaffung einer geeigneten, teilweise versiegelten Fläche, da viele Bereiche in Beuren als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen sind. Über mögliche Lösungen soll nun intensiver nachgedacht werden, um auch den Jugendlichen im Ort mehr Freizeitmöglichkeiten zu bieten.
Ilka Kühn