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Birkungen. In der Adventszeit geschieht an der Kapelle in Birkungen jedes Jahr etwas ganz Besonderes. Dort wird dann ein unscheinbarer Briefkasten angebracht. Für viele Kinder wird es ein magischer Ort. Denn es ist der Postkasten des Christkindes.

v.li. Swen Löffelholz, Kerstin Löffelholz, Annett Opola und Pascal Weinrich überraschen viele Kinder in der Weihnachtszeit. Foto: Privat

Die Idee stammt von Swen Löffelholz, der den Kasten vor inzwischen 15 Jahren erstmals an der Kapelle angebracht hat. Was damals klein begann, hat sich längst herumgesprochen. Heute werfen Kinder nicht nur aus Birkungen ihre Wunschzettel ein, sondern auch aus Kallmerode, Leinefelde, Breitenbach, Worbis, Kleinbartloff und Beberstedt. Jahr für Jahr kommen neue Orte hinzu.

Kein Brief bleibt unbeantwortet. Swen Löffelholz und sein Team nehmen sich jedes einzelnen Schreibens an. In liebevoll formulierten Antworten geht das Christkind auf die Wünsche der Kinder ein, lobt bunte Zeichnungen, stellt Fragen und macht Mut. Zu jedem Brief gehören auch kleine Süßigkeiten, die das Warten auf Weihnachten versüßen. „Mein Büro und ich beantworten alle Briefe“, sagt Swen Löffelholz. „Das machen wir jetzt seit 15 Jahren.“

Besonders ist dabei nicht nur die Mühe, sondern auch der persönliche Einsatz. Wohnen die Kinder im Eichsfeld, bringt das Team die Post des Christkindes sogar selbst vorbei. Für viele Familien ist das längst zu einer festen Tradition in der Adventszeit geworden.

Die Briefe zeigen, wie ernst die Helfer des Christkindes ihre Aufgabe nehmen. Da wird erklärt, warum manche Wünsche schwer zu erfüllen sind, nach Lieblingsfiguren gefragt oder ein kleiner Blick hinter die himmlischen Kulissen gewährt. Gleichzeitig bleibt die Magie gewahrt – mit liebevollen Worten, kleinen Geheimnissen und der festen Zusage: Das Christkind hat dich nicht vergessen.

Immer mehr Briefe kommen von den Kindern und werden auch beantwortet. Foto: Privat

Was an der Kapelle in Birkungen entstanden ist, ist mehr als ein Briefkasten. Es ist ein Zeichen dafür, wie viel Freude man mit einer einfachen Idee schenken kann – und wie lebendig der Weihnachtszauber im Eichsfeld bis heute ist.

Ilka Kühn