Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November rückt die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag die wachsende Gefahr durch K.O.-Tropfen in den Mittelpunkt. Die Union will Aufklärung und Prävention gegen K.O.-Tropfen deutlich stärken, das Bewusstsein für diese Gefahr schärfen und Betroffene besser schützen.

Dazu ist auch eine parlamentarische Initiative geplant. „K.O.-Tropfen sind tückisch: farblos, geruchlos und nur wenige Stunden nachweisbar. Das Dunkelfeld ist enorm. Strafverschärfungen allein reichen nicht – wir müssen vor allem beim Wissen und beim Selbstschutz ansetzen“, erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Jane Croll.

K.O.-Tropfen werden laut Bundesinnenministerium zunehmend als Tatmittel eingesetzt und von der Bundesregierung künftig als Waffe eingestuft. Die aktuelle Statistik unterstreiche den enormen Handlungsdruck, so Croll.

53.451 Frauen und Mädchen wurden 2024 Opfer sexueller Gewalt – ein Anstieg um 2,1 Prozent, fast jede zweite Betroffene war minderjährig. Insgesamt wurden 265.942 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, 70 Prozent davon Frauen.

308 Frauen und Mädchen wurden im vergangenen Jahr getötet, weitere 859 überlebten nur knapp. Auch digitale Gewalt gegen Frauen erreichte mit 18.224 Betroffenen einen neuen Höchststand, politisch motivierte Taten gegen Frauen stiegen um mehr als 70 Prozent.

„Gewalt gegen Frauen ist kein Randphänomen, sondern bittere Realität mitten in Deutschland. Sie geschieht auf der Straße, am Arbeitsplatz, in der digitalen Welt und im häuslichen Umfeld. Der Tag mahnt uns, nicht nachzulassen im Kampf für den Schutz und die Würde aller Frauen“, betont Jane Croll.

Die CDU-Fraktion begrüßt ausdrücklich die angekündigten schärferen Maßnahmen wie strengere Strafverfolgung und die Einführung der elektronischen Fußfessel nach spanischem Vorbild. Dieses habe sich in der Praxis bewährt, sagt Jane Croll.

In Spanien wurde in 13.000 Hochrisikofällen, in denen die Fußfessel zum Einsatz kam, keine Frau mehr getötet. Auch in Hessen, wo das Modell seit Anfang 2025 erprobt wird, ist bisher kein Übergriff bekannt geworden. Bei dem Zwei-Komponenten-System trägt der Täter ein Sendegerät, das Opfer erhält auf Wunsch ein Empfangsgerät.

Wird der festgelegte Mindestabstand unterschritten, werden sowohl die betroffene Frau als auch die Polizei automatisch alarmiert. „Diese präventive Schutzmaßnahme gibt Betroffenen ein Stück Sicherheit und Handlungsfähigkeit zurück. Die Erfahrungen aus Spanien und Hessen zeigen: Die Fußfessel kann Leben retten“, so Jane Croll abschließend.