Neue Kesselanlagen bieten höhere Effizienz und mehr Prozesssicherheit

Aufwändiger Abtransport: Mit einem Spezialkran wurde der alte, tonnenschwere Heizkessel aus dem Gebäude gehoben. Foto: Dominic Grone, Eichsfeldwerke GmbH

Heilbad Heiligenstadt. Für die Erzeugung von Strom sowie für den Betrieb der städtischen Fernwärmenetze betreiben die Stadtwerke Heilbad Heiligenstadt (SWH) die beiden Heizkraftwerke „Sperberwiese“ und „Auf den Liethen“. Bei dem leistungsstärkeren Kraftwerk Sperberwiese erfolgte kürzlich der Austausch einer Kesselanlage, die nach mehr als 30 Jahren im Einsatz zunehmend wartungsintensiv wurde.

„Nach fast 100.000 Betriebsstunden hatte die Anlage ausgedient. Diese noch weiter zu betreiben, wäre weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll gewesen“, erläutert Dirk Nehrkorn, Geschäftsführer der Stadtwerke Heilbad Heiligenstadt.

SWH-Geschäftsführer Dirk Nehrkorn (li.) und Markus Klaus, Geschäftsführer der EW Energie GmbH, begutachten die neu installierten Brennwertkessel im Heizkraftwerk „Sperberwiese“. Foto: Denise Gessinger, Eichsfeldwerke GmbH

Der alte, rund 8,6 Tonnen schwere Heizkessel aus dem Jahr 1993 wurde demontiert und mit einem Spezialkran vorsichtig aus dem Gebäude transportiert. Ersetzt wird er durch zwei neue, hochmoderne Brennwertkessel, die jeweils über eine Leistung von 1,85 Megawatt verfügen. Sie dienen primär der Erzeugung von Wärme in den Wintermonaten.

Zur Abdeckung von Spitzenlasten können sie nach Bedarf den beiden Blockheizkraftwerken im Heizkraftwerk Sperberwiese einzeln zugeschaltet werden. Die kompakten Kesselanlagen sorgen nicht nur für mehr Flexibilität und eine höhere Prozesssicherheit, sondern zeichnen sich dank ihrer innovativen Technologie zudem durch eine deutlich höhere Effizienz und niedrigere Emissionswerte aus.

Für den Betrieb ihrer Heizkraftwerke setzen die Stadtwerke Heilbad Heiligenstadt überwiegend klimaneutral erzeugtes Biogas ein. Dieses entstammt der Biogasanlage in Weißenborn-Lüderode, wo die Eichsfeldwerke aus 30.000 Tonnen Pflanzensubstrat pro Jahr rund 30 Millionen Kilowattstunden Biogas gewinnen, das zur Produktion von Wärme und Strom eingesetzt wird. „Nachdem wir im Heizkraftwerk Sperberwiese bereits 2019 den Motor in unserem leistungsstärksten Blockheizkraftwerk ausgetauscht haben, vollziehen wir mit der Installation der modernen Kessel jetzt einen weiteren Schritt für noch mehr Nachhaltigkeit.

Die Investition in das Heizkraftwerk Sperberwiese ist Bestandteil unserer Wärmeplanungskonzeption und sichert den Standort für die nächsten Jahre“, so SWH-Geschäftsführer Nehrkorn. Bereits heute realisieren die Stadtwerke bei der Erzeugung von Wärme und Strom für Heilbad Heiligenstadt eine jährliche Einsparung von 7.500 Tonnen Kohlendioxid und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt.