Stillstand bei Planung des Streckenausbaus und der Elektrifizierung überwinden

Grüne: Zweigleisigkeit für Taktverdichtung und Stabilität notwendig

Am 3. Oktober 1870 wurde die Bahnstrecke Leinefelde – Mühlhausen durch die damalige Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen, womit die Strecke durchgängig bis Gotha befahrbar wurde. 

Zum 155-jährigen Streckenjubiläum erklären Sprecherin des  Kreisverbandes Marlene Conrady und Michael Hoffmeier, verkehrspolitischer Sprecher des Kreisverband Eichsfeld von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Die Eisenbahnstrecke Leinefelde – Gotha ist heute ein unverzichtbares Bindeglied im thüringischen Eisenbahnnetz. Damit die gesamte Strecke der Regionalexpresslinie 1 von Göttingen nach Glauchau auf dem Stand der Technik bleibt, müssen die 67 Kilometer zwischen Leinefelde und Gotha so schnell wie möglich elektrifiziert werden“, stellt Marlene Conrady, Sprecherin des Kreisverbandes, fest und fordert: „Das Land Thüringen muss beim Bund mehr politischen Druck machen, damit die Planung endlich begonnen wird.“ 

Michael Hoffmeier, Mitglied des Kreisvorstandes, ergänzt: „Zusätzlich müssen zur Verbesserung der Fahrplan- und Betriebsqualität zwischen Gotha und Leinefelde längere zweigleisige Abschnitte geschaffen werden. Dies ist auch Voraussetzung für eine Verdichtung und vor allem Stabilisierung des inzwischen sehr gut genutzten Angebots.

Wir brauchen eher heute als morgen einen verlässlichen Stundentakt auf der schnellen Regionalexpresslinie 1. Die Grünen hoffen daher, dass die neue Landesregierung das endlich zur Chefsache macht und sich zügig mit dem Bund zusammensetzt, um endlich den notwendigen Ausbau zu vereinbaren. Der Bund hat bisher nur die Streckenelektrifizierung und den Bau von drei Kreuzungsbahnhöfen auf der Agenda.

Aber die Planungen haben auch fast zehn Jahre nach Aufnahme des Vorhabens in den Bundesverkehrswegeplan 2030 noch nicht begonnen. Es wäre schlechte Bahnpolitik, wenn es bei dem unzureichenden nicht elektrifizierten eingleisigen Ausbaustand bleibt, während daneben mit viel Aufwand eine teils viersstreifige Schnellstraße gebaut wird, die zudem einen Umstieg in Richtung Straßenverkehr attraktiv macht.

Aber genau das Gegenteil ist notwendig. Und dafür braucht es ein verlässliches und dichteres Angebot, das nicht an fehlenden zweigleisigen Begegnungsabschnitten scheitern darf. Nordthüringen braucht bessere Eisenbahninfrastruktur für attraktive Bahnverbindungen!“