Asbach-Sickenberg. Manche Dinge brauchen so ihre Zeit. 34 Jahre hat es gedauert, doch am Ende ging es sehr schnell. Nun verfügt das Grenzmuseum Schifflersgrund über eine direkte Busverbindung zum Eichsfeld mit einer eigenen Haltestelle.

„Ich kann es noch gar nicht richtig glauben“, sagt Gedenkstättenpädagogin Anne Vaupel-Meier und blickt fröhlich auf den Fahrplan auf dem Museumsparkplatz. Die Rufbus-Linie 13 fährt ab sofort von Montag bis Freitag von Heiligenstadt über Uder zum Schifflersgrund.
„Wer um 9.21 Uhr in Heiligenstadt einsteigt, ist pünktlich um 9.58 Uhr bei uns. Die Rückfahrt kann dann um 13.53 angetreten werden – vorausgesetzt die beiden Fahrten werden mindestens 60 Minuten vor Fahrtbeginn bei EW Bus telefonisch angemeldet“, erklärt Anne Vaupel-Meier. Aufgrund der Straßenbauarbeiten in Uder ist dieser Fahrplan zwar vorübergehend geändert worden. Doch wahrscheinlich Mitte August, pünktlich zum neuen Schuljahr, wird wieder auf die bisherige Zeit und Streckenführung umgestellt.
Die verbesserte Anbindung und Erreichbarkeit des Grenzmuseums mit öffentlichen Verkehrsmitteln freut auch Gedenkstättenleiter Dr. Christian Stöber. Ein Gespräch mit der Eichsfelder Landrätin Dr. Marion Frant Ende 2024 brachte den Stein ins Rollen, gefolgt von einer Anfrage bei den Eichsfeldwerken.
„Dann ging alles ganz sehr schnell und unkompliziert“, erinnert sich Stöber. „Der Geschäftsführer von EW BUS, Michael Raabe, gab direkt grünes Licht. Wenige Wochen später wurde bereits die Verbindung eingerichtet und das Haltestellenschild bei uns auf dem Parkplatz aufgestellt. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Warum man die Linie nicht schon früher eingerichtet hat, ist allen Beteiligten ein Rätsel, zumal es auf hessischer Seite schon seit vielen Jahren eine Sammeltaxi-Verbindung zwischen dem Grenzmuseum und dem Bahnhof in Bad Sooden-Allendorf gibt.
„Wichtig ist, dass das neue Angebot genau zur richtigen Zeit kommt“, so der Gedenkstättenleiter. Denn seit rund acht Monaten besitzt das Grenzmuseum eine neugestaltete moderne Dauerausstellung, die über die Geschichte der Teilung und der innerdeutschen Grenze informiert.
Einzelbesucher, Gruppen und Schulklassen aus dem Eichsfeld können die Gedenkstätte nun bequem erreichen, ohne eigens einen Reisebus chartern zu müssen. Nicht nur die Organisation wird dadurch erheblich erleichtert. Auch die Kosten sind deutlich geringer. Zwischen An- und Abfahrt bleiben vier Stunden Zeit, um das Außengelände und die Ausstellung im Schifflersgrund erkunden. „Perfekt für einen geführten Rundgang und ein Zeitzeugengespräch,“ empfiehlt Museumspädagogin Anne Vaupel-Meier.
Weitere Informationen zu den Bildungsangeboten und Öffnungszeiten und gibt es auf der neuen Homepage des Grenzmuseums unter www.grenzmuseum.de. Dort steht im Bereich „FAQ“ auch der Fahrplan der neuen Rufbuslinie zum Download bereit.
Abbildungen 1 und 2:
Eine Schülergruppe aus Weißenborn durfte bereits vor mehreren Wochen die neue Haltestelle der Rufbuslinie zum Grenzmuseum Schifflersgrund einweihen. Foto: Victoria Göbel, Grenzmuseum Schifflersgrund.