Kinder und Jugendliche sollen Online-Plattformen sicher nutzen können – zum Vernetzen, kreativ sein und für ihre Teilhabe an der digitalen Welt. Doch aktuell sind sie dort häufig Risiken wie verstörenden Inhalten, Cybergrooming oder Kostenfallen ausgesetzt.

Die Europäische Kommission hat deshalb neue Leitlinien zum Schutz Minderjähriger veröffentlicht. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) reichen diese allerdings nicht aus.

„Kinder begegnen im Netz oft nicht altersgerechten Inhalten. Ihre Gesundheit muss über wirtschaftlichen Interessen stehen“, sagt Ramona Pop, Vorstand des vzbv. Eine bloße Altersüberprüfung reiche nicht aus. Vielmehr müssten Plattformen verbraucherfreundlich gestaltet sein – ohne manipulative Elemente wie endloses Scrollen, automatische Wiedergabe oder Push-Benachrichtigungen. Auch auf Interaktionen basierende Empfehlungssysteme sollten abgeschaltet, Nutzerkonten standardmäßig auf privat gestellt und Datenschutzrisiken reduziert werden.

Hintergrund ist der Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union, der Plattformen verpflichtet, besonders Minderjährige besser zu schützen. Die neuen Leitlinien sollen diese Anforderungen konkretisieren – doch Verbraucherschützer fordern eine konsequentere Umsetzung.