Klimaschutz beim Kohleausstieg gesichert

Deutschland hat erstmals freiwillig Emissionszertifikate aus dem Europäischen Emissionshandel gelöscht, um den positiven Klimaeffekt des Kohleausstiegs zu sichern. Konkret werden 514.000 Tonnen CO₂ nicht mehr gehandelt – also vom Markt genommen, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Der Hintergrund: 2022 wurden zwei Kohlekraftwerksblöcke (Neurath A und Frechen) stillgelegt. Dadurch wurden im Jahr 2023 rund 890.000 Tonnen CO₂ eingespart. Normalerweise könnten diese eingesparten Zertifikate wieder anderswo in Europa genutzt werden – was den Klimaschutzeffekt abschwächen würde. Um genau das zu verhindern, löscht Deutschland einen Teil der überflüssigen Zertifikate gezielt zusätzlich.

Ein Teil der überschüssigen Zertifikate wird ohnehin automatisch über eine EU-Regelung – die sogenannte Marktstabilitätsreserve (MSR) – vom Markt genommen. Deutschland ergänzt diese Regelung nun mit einer eigenen Maßnahme: einer nationalen Löschung.

Die Löschung erfolgt ab September 2025 und bedeutet, dass Deutschland in diesem Zeitraum entsprechend weniger Emissionsrechte versteigert. Die offizielle Zahl der Emissionszertifikate für das Gesamtjahr 2025 liegt bei knapp 97 Millionen. Der angepasste Auktionsplan für den Herbst und Winter wird im Juli veröffentlicht.

Ziel der Maßnahme ist es, sicherzustellen, dass der Kohleausstieg auch wirklich zu dauerhaft weniger CO₂-Ausstoß in Europa führt – und nicht nur zu einer Verlagerung der Emissionen in andere Länder.