Der Heilige Antonius und das große Wiederfinden

Wer heute seinen Schlüssel nicht findet, die Brille vermisst oder verzweifelt nach dem Handy sucht, der sollte sich mit einem kurzen Stoßgebet an ihn wenden: den heiligen Antonius. Denn heute, am 13. Juni, ist sein Gedenktag – und niemand sonst ist so sehr für das Wiederfinden zuständig wie er.

Antonius von Padua, ursprünglich aus Portugal, war ein Franziskaner, ein glänzender Prediger, ein Gelehrter – und, wie man heute sagen würde, der Schutzpatron aller Verpeilten. Wenn irgendwo etwas fehlt – egal ob ein Haustürschlüssel oder ein Rest Selbstachtung nach einem peinlichen Auftritt – wird sein Name angerufen: “Heiliger Antonius, guter Mann, zeig mir, wo ich suchen kann!”

Was viele nicht wissen: Der Heilige hat damit eigentlich gar nicht angefangen. Das mit dem „Finder-Service“ kam erst nach seinem Tod ins Rollen, als ein Psalmenbuch verschwunden war und – oh Wunder – nach einem Gebet zu Antonius wieder auftauchte. Seither wird er bei allem angerufen, was irgendwo in der Sofaritze, Handtasche oder dem Leben verloren ging.

Manchmal heißt er auch nur „Der Finder der Herzen“ – was charmant klingt, aber im Alltag oft knallharte Detektivarbeit bedeutet. Und mal ehrlich: Wie oft am Tag brauchen wir ihn wirklich? Brille oder Schlüssel verlegt, Handy verschwunden, Passwort vergessen – Antonius ist vermutlich der meistbeschäftigte Heilige im himmlischen Helpdesk.

Also: Wer heute etwas sucht – sei es den Haustürschlüssel, eine verlorene Socke oder einfach nur den Durchblick – sollte ruhig mal innehalten, kurz lächeln und sagen: “Antonius, du bist dran.”

Und wenn es dann doch nicht auftaucht? Dann war’s eben nicht verloren. Nur eben woanders.