Heilbad Heiligenstadt. Das Literaturmuseum „Theodor Storm“ freut sich über eine einzigartige Schenkung des Taufbechers der Storm Tochter Elsabe Storm (1863-1945).


Der direkte Nachfahre Dr. Kai Enno Brogmus überreichte sein Präsent am Palmsonntag im Literaturmuseum und nutzte zugleich die Gelegenheit, Heiligenstadts berühmte und von Storm literarisch festgehaltene
Palmsonntagsprozession zu erleben.
Für Museumsleiter Dr. Gideon Haut ist die Schenkung eine große Freude, da der Becher eine immense Bereicherung für die Sammlung des Museums
darstellt. Seit der Eröffnung des Museums 1988 ist die ursprünglich kleine Sammlung mit Ausstellungsobjekten mit direktem Storm-Bezug erheblich angewachsen, darunter handschriftliche Briefe Storms, signierte Erstausgaben und Alltagsgegenstände aus dem Hause Storms.
Die Schenkung ist auch eine Wertschätzung der Arbeit des Museums und des
Stormvereins, freut sich Ute Althaus, die Erste Beigeordnete und Kulturverantwortliche der Stadtverwaltung Heilbad Heiligenstadt. Das neue Ausstellungsstück wird bald eine eigene Vitrine in der Dauerausstellung erhalten und für allen Besucher zugänglich sein.
Storms Tochter kam laut Taufregister am 24. Januar 1863 in Heiligenstadt als sechstes Kind der Familie Storm zur Welt. Sie wurde am 29. März 1863 in der St. Martinskirche auf Elsabe Clara Emma Agnes Alexandrine Storm getauft und trug die Namen ihrer Paten, u.a. auch der damalige Landrat Alexander von Wussow, mit dem Storm befreundet war.
Auf den Becher ist das Geburtsdatum sowie der Name Emma Becker graviert – die Taufpatin aus Oldenburg stiftete den Silberbecher beim Besuch in Heiligenstadt. Im Brief an seine Eltern vom 8. Februar 1864 erwähnt der Dichter Storm die Schenkung sogar ausdrücklich bei der Aufzählung von Geschenken: „…ein kirschrotes Kleid von echtem Merino für Tante Beckers Patchen Elsabe
(einen silbernen Becher hatte sie ihr schon im Sommer selber mitgebracht)“.