
Mehr braucht der Mensch nicht – alles andere ergibt sich von selbst. Diese Botschaft konnte man aus dem mitreißenden Vortrag von Schwester Teresa Zukic mit nach Hause nehmen. Die bekannte Ordensschwester begeisterte gestern über 180 Frauen und Männer im Saal in Gernrode mit ihren Worten.
Eingeladen hatte die CDU-Frauenunion des Eichsfeldes, deren Vorsitzende Christiane Farke die Gäste herzlich begrüßte. Unter den Ehrengästen befanden sich unter anderem Landrätin Dr. Marion Frant sowie CDU-Bundestagsabgeordneter David Gregorzs.
Anlass war die Vorstellung ihres neuesten Buches mit dem gleichnamigen Titel: „Lebe, lache, liebe und sag den Sorgen Gute Nacht!“. Es ist eines von über 30 Werken, die die 60-Jährige bereits veröffentlicht hat – eines davon schrieb sie sogar in nur zwei Tagen.
Eine außergewöhnliche Frau mit einer außergewöhnlichen Geschichte
Schwester Teresa, die der „Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu“ im Erzbistum Bamberg angehört, begann ihren Vortrag auf ganz besondere Weise – mit einer Live-Schaltung zum Domradio Köln. Denn alle 14 Tage wird sie dort samstags um 10 Uhr zugeschaltet, um in der Sendung „Göttlich genießen“ eines ihrer Lieblingsrezepte zu präsentieren. Diesmal stand Hähnchensalat mit Miso auf dem Programm – und ganz Gernrode war live dabei. Mit einem fröhlichen „Guten Morgen aus dem Eichsfeld!“ startete der Vormittag also in unerwarteter Weise.
Vom Leistungssport ins Kloster – Ein Leben voller Wendungen
Doch der eigentliche Vortrag stand noch bevor – und schnell zog Schwester Teresa ihr Publikum in ihren Bann. Sie erzählte von ihrem bewegten Leben, das mit einer Karriere als Leistungssportlerin begann. Doch mit 18 Jahren fiel ihr zufällig ein Buch in die Hände – die Bibel. Besonders die Worte aus der Bergpredigt trafen sie tief. Von diesem Moment an veränderte sich ihr Leben radikal: Sie ließ sich taufen, gab den Sport auf und trat ins Kloster ein.

Ihr Weg führte sie anschließend in eine schwierige soziale Umgebung bei Frankfurt am Main, wo sie sich als Streetworkerin für benachteiligte Kinder engagierte. Mit ihnen tat sie, was sie schon immer konnte: Fußball, Basketball und Skateboard fahren. Dann entdeckte sie TV-Moderatorin Margarethe Schreinemakers, die eine Reportage über sie drehte – mit einer unglaublichen Resonanz: Fünf Millionen Zuschauer sahen die „skateboardfahrende Nonne“ und machten sie über Nacht berühmt.
Eine Botschaft voller Optimismus
Doch nicht nur Sport und Medienpräsenz prägen ihr Leben. Sie gründete eine neue Gemeinschaft, wurde 2011 für ihre Vorträge freigestellt und ist mittlerweile eine gefragte Rednerin. Manchmal hält sie drei Vorträge am Tag. Dabei spricht sie über alles, was das Leben ausmacht – und wie man auch schwere Zeiten übersteht. Sie selbst hat eine Krebserkrankung überstanden und gibt ihre Erfahrungen an andere weiter.
Lachen ist die beste Medizin
„Lachen ist eine wahre Sauerstoffdusche für unser Gehirn!“ erklärt sie mit einem Augenzwinkern. Lachende Menschen haben seltener einen Herzinfarkt und sind weniger anfällig für Depressionen – eine Erkenntnis, die sie mit mehreren Witzen und auch praktischen Atemübungen gegen Stress untermalte. Der ganze Saal machte begeistert mit.

Natürlich signierte sie am Ende des Abends ihre Bücher und machte zahlreiche Selfies mit ihren Fans. Auch im Eichsfeld wächst ihre Fangemeinde stetig.

Ihr Fazit zum Vormittag teilte sie auf Facebook: „Was für ein Empfang in Gernrode im Eichsfeld! Danke für die Einladung der Frauenunion. Es war eine wundervolle Veranstaltung. Am Anfang noch für Domradio Köln ein Rezept live von der Bühne erzählt – und dann ging’s los. Bin sehr berührt von so vielen wundervollen Menschen. Danke für die Standing Ovation am Schluss.“
Ein Abend, der sicherlich vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird – und der bewies, dass es manchmal ganz einfach ist: Lebe, lache, liebe – und sag den Sorgen Gute Nacht!
Ilka Kühn