Ein Beitrag von Eva-Maria Schneider und Karin Ziegler

Traditionell gehören bunt gefärbte, kunstvoll verzierte und schön dekorierte Eier zu jedem Osterfest dazu. Hatte man früher häufig grell gefärbte, mit chemischen Substanzen behandelte Eier auf dem Tisch , geht heute der Trend vermehrt zu sanften Farben und mehr Natürlichkeit.
Im Handel erhältlich sind überwiegend Eier mit brauner oder weißer Schale – aber es gibt auch
Hühnerrassen, die von Natur aus Eier mit farbiger Schale legen. Dazu gehören zum Beispiel Araucana – grüne Schale, Ameraucana – blaue Schale, Marans – schokoladenfarbige Schale, Rhode Island red und Bernevelder legen Eier mit dunkelbrauner Schale.
Beeinflusst die Schale der Eier den Geschmack? Dazu erklären Annika Löschau und Tizian Molnar vom Hof Sickenberg: Der Geschmack der Eier ist völlig unabhängig von der Farbe der Schale, das gleiche gilt für den Nährwert. Die farbige Schale ist einzig abhängig von der Rasse der Hühner und deren genetischer Merkmale. Die Farbe des Eigelbes hingegen ist abhängig von der Wahl des Futters.

Hühner, die Eier mit intensivgelbem Eidotter legen, bekommen meist zusätzlich Karotinoide gefüttert, um diese Farbe zu erzielen. Bioeier, die auf diesen Zusatzstoff verzichten , haben meist eine hellere Dotterfarbe. Die Hühner auf dem Bioland Hof Sickenberg erhalten keine zusätzlichen Stoffe, sondern nehmen natürliche Karotinoide aus Frischfutter und im Freilauf zu sich.
Die schönen Hühner mit den natürlich bunten Eiern stammen aus der ökologischen Tierzucht (ÖTZ) – diese Organisation setzt sich für erfolgreiche ökologische Landwirtschaft und Tierzucht ein.
Leider gibt es nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr über, bereits vorgekochte, grell gefärbte Eier in den Supermärkten zu kaufen. Diese Eier unterliegen im Gegensatz zu frischen Eiern, nicht der Deklarationspflicht in Bezug auf Herkunft und Haltung der Tiere. Somit muss der Käufer davon ausgehen, dass diese Eier aus tierquälerischer Käfig – bzw. Bodenhaltung stammen. Diese armen Legehennen müssen täglich ein Ei produzieren, im Gegensatz dazu legen freilebende Hühner in Biohaltung je nach Rasse ca. 190 – 220 Eier pro Jahr.
Wenn die Legeleistung der ausgebeuteten Hennen nachlässt, werden diese einfach entsorgt. Bei ökologischer Hühnerhaltung wird meistens darauf geachtet, dass es sich bei den Rassen um sogenannte Zweinutzungshühner handelt. Dies bedeutet, dass zum einen männliche Küken mit aufwachsen dürfen , zum anderen auch die Legehennen ein artgerechtes Leben führen dürfen.
Zweinutzungshühner werden im Alter von 1-2 Jahren geschlachtet und so zu wertvollen
Fleischlieferanten, ohne als ausgemergelte Tiere sinnlos am Ende ihres kurzen Lebens entsorgt zu werden.
Wenn Sie dieses Jahr Ostern etwas besonderes für ihr Osterfrühstück suchen, das Sie mit gutem Gewissen und viel Geschmack genießen können, machen Sie sich vielleicht schon jetzt (bevor der Osterhase kommt) auf die Suche nach den schönen Hühnern mit den ausgefallenen farbigen Eiern!
Eva-Maria Schneider, Karin Ziegler