Tag: 13. September 2020

Lastenräder: 300 Anträge in zwei Monaten

  Rund zwei Monate nach dem Start des ersten Förderprogramms für Lastenräder in Thüringen liegen rund 300 Anträge vor. Damit ist die auf 440.000 Euro erhöhte Fördersumme für das Jahr 2020 bereits aufgebraucht.  „Ich freue mich besonders über die Vielfalt der Interessierten. Wir haben Familien, Kleinunternehmen und Verbände, die klimafreundlich mit dem Lastenrad fahren wollen.
Das zeigt, Klimaschutz wird durch gesamtgesellschaftliches Engagement getragen“, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund. Bereits jetzt gehen Anträge ein, die im kommenden Jahr mit einem weitergeführten Förderprogramm bewilligt werden könnten.
„Wenn ein Anreiz für klimafreundliche Mobilität so gut ankommt, dann sollten wir das im Interesse der Menschen und des Klimaschutzes im kommenden Jahr weiter anbieten“, wirbt Siegesmund für eine Verlängerung von Cargobike-Invest. Die Analyse der vorliegenden Anträge zeigt: Ein wichtiger Schub kommt vor allem von Unternehmen, Vereinen und Verbänden, sie stellen rund ein Drittel aller Anträge – vom Schornsteinfeger über das Ingenieurbüro bis zum Einsatz in sozialen Vereinen.
Das Stadt/Land-Verhältnis hält sich dabei die Waage. Rund die Hälfte der Antragsteller*innen kommt aus dem ländlichen Raum, der Rest aus größeren Städten wie Weimar, Erfurt, Jena.
Mit „Cargobike-Invest“ fördert das Thüringer Umweltministerium seit Juli 2020 erstmals in Thüringen den Kauf von Lastenrädern als klimafreundliche Alternative zum Auto. Bis zu 3.000 Euro pro Rad sind je nach Ausführung maximal möglich – für Private, Vereine, Kommunen oder Sharing-Initiativen.

 

 

 
 
 
 
 

Es hat nicht lange gehalten

Ein Gerücht macht in Leinefelde wieder einmal die Runde

Es wird ja immer mal dies und jenes gesprochen. Derzeit machen sich einige Leute in Leinefelde Gedanken darüber, was wohl mit dem Gemeindezentrum an der Bonifatiuskirche geschehen wird. Das Gerücht besagt, dass die Kirche das Gebäude an die Caritas verkaufen will. Die Caritas hat hier ihren Sitz. Doch das soll wohl so nicht stimmen. Weiterlesen

Lukas Hennecke zum Diakon geweiht

Durch Handauflegung und Gebet hat Weihbischof Reinhard Hauke gesternLukas Hennecke (24) in der Kirche St. Martin in Bernterode zum Diakon. Lukas Hennecke möchte Priester werden..

Die Diakonenweihe ist die erste Weihestufe auf dem Weg dorthin. Die Weiheliturgie fand wegen der Corona-Pandemie unter besonderen Schutzmaßnahmen statt.

Lukas Hennecke wurde am 12.11.1995 in Leinefelde geboren, wo er mit seiner Familie die ersten Lebensjahre bis zum Umzug nach Bernterode verbrachte. Der Ort zählt zur Pfarrei St. Marien in Niederorschel, dessen Pfarrer Christian Gellrich die Weiheliturgie mitfeiern wird. Seine Familie beschreibt Hennecke als „nahezu durchgehend volkskirchlich sozialisiert“, so dass er sich schon als Kind in der örtlichen Kirchengemeinde beheimatet fand. Der Heranwachsende wurde Ministrant, nahm an den kirchlichen Kinder- und Jugendaktivitäten teil und brachte sich später als Organist in die Sonntags- und Werktagsgottesdienste ein.

Nach dem mit „Sehr gut“ bestandenen Abitur am Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gymnasium in Leinefelde studierte er Theologie in Erfurt, ohne gleich Priester werden zu wollen. „Die Entscheidung, mich auf den Weg zum Priesteramt zu machen, war bei mir kein punktuelles Ereignis, sondern eher ein allmählicher Prozess“, sagt Lukas Hennecke rückblickend.

Nach einem Studienjahr 2017/18 in Jerusalem trat er ins Erfurter Priesterseminar ein und schloss seine Studien ab. Seine anschließende Praxisausbildung führte ihn in die Eichsfeldgemeinden Struth, Effelder und Großbartloff. Dort wird Lukas Hennecke auch nach seiner Diakonenweihe wirken.

Wichtiges Anliegen ist ihm „zu zeigen, dass die christliche Botschaft kein ‚alter Hut‘ ist, sondern durchaus eine plausible Deutung von Leben und Welt, auch und besonders in der modernen Gesellschaft, darstellt.“

„Diakon, Diakonenweihe“
In der Katholischen Kirche ist die Weihe mit ihren Stufen Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe eines der sieben Sakramente. Der Begriff Diakon stammt vom griechischen Verb „diakonein“ ab und bedeutet Diener, Helfer. Während der ersten Jahrhunderte waren die Diakone unmittelbare Helfer des Bischofs und kümmerten sich vor allem um Arme und Kranke. Ab dem 9. Jahrhundert ging die Eigenständigkeit des Amtes verloren.

Zum Diakon wurde nur noch geweiht, wer später Priester werden wollte. So wurde das Diakonat zur „Durchgangsstufe“ auf dem Weg zum Priesteramt. Erst das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65), die Versammlung aller katholischen Bischöfe mit dem Papst, betonte wieder stärker die ursprüngliche Bedeutung. Seitdem werden auch verheiratete Männer zu Diakonen geweiht, die ihren Dienst in der Gemeinde verrichten. Unverheiratete und auch verwitwete Männer können ebenfalls Ständiger Diakon werden, für sie bleibt die Ehelosigkeit allerdings verpflichtend.

Zu den Aufgaben des Diakons gehören unter anderem die Assistenz im Gottesdienst, Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen, Erteilen von Religionsunterricht und Katechesen sowie die Sorge um die Mitglieder der Gemeinde, besonders um Alte und Kranke.

Im Rahmen der Weihehandlung innerhalb einer Heiligen Messe liegt der Kandidat bei der Allerheiligenlitanei vor dem Altar auf dem Boden. Dies geschieht zum Zeichen, dass er sich ganz Gott übereignen will. Der Bischof weiht durch Handauflegung und Gebet.

Der Pfarrer der Heimatgemeinde legt dem neuen Diakon die liturgischen Gewänder an. Dann überreicht der Bischof das Evangelienbuch, aus dem die Botschaft Jesu Christi verkündigt werden soll, und besiegelt mit einem Friedensgruß die Aufnahme in das neue Amt.

Peter Weidemann

Vor 30 Jahren gegründet

Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen gibt es am Montag, den 14. September 2020, seit genau 30 Jahren. Gefeiert wird dieses Jubiläum wegen der Corona-Pandemie nicht. „Doch Gründe, an dieses Datum zu erinnern, gibt es mehr als genug.“, sagt Oberkirchenrat Christoph Stolte, Vorstandsvorsitzender der LIGA und Chef der Diakonie Mitteldeutschland.

„Sozialstaatlichkeit in Deutschland, unser bewährtes und gesetzlich fest
verankertes Wohlfahrtssystem ist ohne die gut koordinierte Zusammenarbeit der gemeinnützigen Verbände nicht denkbar.“ Seit der Gründung am 14. September 1990 arbeitet die Thüringer LIGA eng mit den Landesregierungen zusammen, ist in Stellungnahmeverfahren zur Gesetzgebung, mit regelmäßigen Gesprächen und in Dutzenden Gremien aktiv. AWO, Caritas, Diakonie, DRK,


Der Paritätische und die Jüdische Landesgemeinde stimmen ihre Positionen und die Interessenvertretung für die zahlreichen Sozialeinrichtungen im Freistaat im Konsens ab. Christoph Stolte: „Diese Form der Mitwirkung ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie und unseres Zusammenlebens. Das Prinzip ist weltweit einmalig und wir müssen wertschätzen, was hier in Ansätzen schon vor mehr als einhundert Jahren begann.“


Von der Kita über Schulen, Krankenhäuser, Reha- und Pflegeeinrichtungen, von Jugendtreffs, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen bis zum Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderungen decken die gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände nahezu alle Leistungen ab, auf die Menschen in Thüringen gesetzlichen Anspruch haben oder als zusätzliche Hilfe angeboten werden. LIGA-Geschäftsführer Hans-Otto Schwiefert: „LIGA wirkt oft im Verborgenen, aber nicht geheim. Für die Menschen in Thüringen hat die LIGA-Zusammenarbeit in 30 Jahren enorm viel bewegt.“

Die Arbeit der LIGA in Thüringen begann vor 30 Jahren mit einer Gründungsversammlung und danach mit einem kleinen Büro in der Caritas-Geschäftsstelle. Ein Geschäftsführer, eine Sekretärin, Schreibmaschine und Kopierer – das war der Start. Kommuniziert wurde mit endlosen Faxrollen und kiloweise Post an die Mitgliedsverbände. 1990 arbeiteten in den Mitgliedsverbänden der LIGA etwa 30.000 Menschen hauptberuflich, heute sind es mehr als 60.000.

Frieder Weigmann